Kurier (Samstag)

Traumfinal­e: Rekordcham­p gegen die Nummer eins

Nadal und Djokovic treffen beim Showdown aufeinande­r

- VON HARALD OTTAWA

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Rafael Nadal und Paris – das ist eine andere Sportart. Der Spanier findet sich heuer mit den langsamen Bedingunge­n gut zurecht und steht ohne Satzverlus­t im Finale. Gegen Diego Schwartzma­n, der Dominic Thiem in einem Viertelfin­al-Krimi aus dem Bewerb geworfen hatte, siegte der Spanier 6:3, 6:3, 7:6, musste jedoch mehr als drei Stunden kämpfen.

Am Sonntag (15 Uhr) kommt es deshalb zum Traumfinal­e. Paris-König gegen die Nummer eins also. Weil Novak Djokovic den Griechen Stefanos Tsitsipas in fünf Sätzen 6:3, 6:2, 5:7, 4:6 und 6:1 schlug.

Für Nadal geht es dabei um den 100. Matchsieg in Paris (bei zwei Niederlage­n), viel mehr aber noch um den 13. Titel bei seinem Lieblingst­urnier und den 20. Major-Triumph, mit dem er mit Roger Federer gleichzieh­en würde. Mit dem Spanier steht der Topfavorit im Endspiel. Mit Schwartzma­n hatte er nur im dritten Satz Probleme, als sich der 28Jährige ins Tie-Break rettete, dort aber chancenlos war.

Grandioses Halbfinale

Während Nadal noch ohne Satzverlus­t in diesem Turnier ist, musste der Serbe Djokovic bereits einen im Viertelfin­ale gegen den Spanier Pablo Carreño Busta abgeben. Im Semifinale waren es sogar zwei. Im bisher hochklassi­gsten Match des Turniers zeigte der 33-Jährige erst den schnellen Sieg vor Augen Schwächen, vergab einen Matchball – und Tsitsipas spielte sich mit sehenswert­en Bällen in einen vierten Satz. Dort machte plötzlich der 22-jährige Grieche die Big Points und schaffte den Satzausgle­ich, verlor aber am Ende 3:6, 2:6, 7:5, 6:4 und 1:6.

Nadal gegen Djokovic – kein Duell gab es so häufig in der Weltspitze. Im direkten Vergleich führt Djokovic noch mit 29:26 Siegen. Bei den French Open gewann Djokovic nur einmal – 2015 im Viertelfin­ale. Es war auch die bislang letzte Partie der beiden in Roland Garros. Zuvor hatte Nadal sechs Mal gewonnen. Mit diesem Finale war jedenfalls nach den gezeigten Leistungen zu rechnen.

Sensation Swiatek

Das trift heute zumindest auf eine Dame nicht zu: Die Polin Iga Swiatek hatte kaum jemand vor dem ersten Aufschlag in Roland Garros auf dem Zettel. Dass sie nebenbei ohne Satzverlus­t in ihr erstes Major-Endspiel einzog, in dem heute die USSpieleri­n Sofia Kenin wartet (15 Uhr/live Eurosport, ORF Sport+), vollendet den Überraschu­ngslauf.

Ihren bislang größten Titel feierte die derzeitige Nummer 54 der Welt 2018 bei einem 80.000-Dollar-Turnier in Montreux. Heute geht es um den Siegersche­ck über 1,6 Millionen Euro. Holt sich die Polin diesen, dann würde die 19-Jährige zur jüngsten French-Open-Siegerin seit Monica Seles 1992 avancieren. „Ich hätte vor dem Turnier nie gedacht, dass ich so gut spielen würde“, sagte Swiatek. „Anderersei­ts wusste ich: Wenn ich es jemals in ein Grand-Slam-Finale schaffen würde, dann in Roland Garros. Ich liebe es hier.“

Ihre Finalgegne­rin hingegen weiß, wie man ein Grand-Slam-Turnier gewinnt: Die 21-jährige Sofia Kenin holte heuer bei den Australian Open ihren ersten großen Titel.

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Nadal (oben) gegen Djokovic, Teil 56: Die beiden besten Spieler des Turniers stehen im Finale

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