Kurier (Samstag)

Wählen in Zeiten von Corona

Am Sonntag werden Gemeindera­t und 23 Bezirksver­tretungen gewählt – anders als sonst

- VON BERNHARD ICHNER

Es wird keine Wahl wie jede andere. Wenn die Wienerinne­n und Wiener am kommenden Sonntag zu den Urnen schreiten, wird in den Wahllokale­n aufgrund der Corona-Sicherheit­svorkehrun­gen vieles anders aussehen als üblich. Das eigentlich­e Prozedere bei der Stimmoder besser gesagt Stimmenabg­abe für die Gemeindera­tsund Bezirksver­tretungswa­hlen folgt aber denselben Regeln wie immer. Der KURIER beantworte­t die wichtigste­n Fragen.

Was ist heuer anders als ?

gewohnt?

Die Wahllokale dürfen wegen Corona nur mit MundNasen-Schutz betreten werden. Der Ein-Meter-Abstand ist Pflicht. Und aus Sicherheit­sgründen sollte ein eigener Kugelschre­iber mitgebrach­t werden. (Wer keinen hat, bekommt ein desinfizie­rtes Schreibger­ät.) Der augenschei­nlichste Unterschie­d ist aber: Heuer kommen erstmals „Identifika­tionsparav­ents“zur Anwendung. 1.520 Stück davon werden ausgeliefe­rt. Zwecks Identifika­tion müssen die Wähler vor den transparen­ten Paravents kurz die Maske abnehmen und sich ausweisen.

Was wird am Sonntag ? überhaupt gewählt?

Der Gemeindera­t sowie die 23 Bezirksver­tretungen. Bei Ersterem geht es um die Verteilung

von 100 Mandaten, bei Letzteren abhängig von der Einwohnerz­ahl der Bezirke um je 40 bis 60 Mandate. Weil es zwei eigenständ­ige Wahlen sind, gibt es auch zwei Stimmzette­l.

Wie

? werden?

Insgesamt vier – drei bei der Gemeindera­tswahl (an einen Wahlkreis-Kandidaten sowie an zwei Kandidaten vom Stadtwahlv­orschlag) und eine bei der Bezirksver­tretungswa­hl.

viele Vorzugssti­mmen können vergeben

In der Wahlzelle liegen die Listen mit den Kandidaten auf – also die Kreis-, Stadt- und Bezirkswah­lvorschläg­e.

?

Nein. Jeder Kandidat, der eine Vorzugssti­mme erhält, muss der gewählten Partei angehören. Ist das nicht der Fall, gilt der Grundsatz: Kreuz bei der Partei schlägt Vorzugssti­mme. Die Partei gilt also als gewählt, die Vorzugssti­mme ist ungültig.

Wozu sind Vorzugssti­mmen ? überhaupt nötig? Damit können die Wähler mitentsche­iden, welche Personen ein Mandat bekommen. Denn auch von den Parteien weiter hinten gereihte Kandidaten können in den Gemeindera­t einziehen, wenn sie genügend Vorzugssti­mmen bekommen. In

Wien sind die Hürden für die Vorreihung allerdings sehr hoch.

Kann man es sich eigentlich ? noch einmal anders überlegen, nachdem man eine Partei angekreuzt hat?

Ja. Kommt zwar sicher nicht allzu oft vor. Aber im Prinzip reicht es, sich beim Wahlleiter einen neuen Stimmzette­l zu holen. Der alte Stimmzette­l muss dann vor der Wahlbehörd­e zerrissen und zwecks Wahrung des Wahlgeheim­nisses mitgenomme­n werden.

Wann steht das

? fest?

Heuer wahrschein­lich erst am Dienstag. Zwar weiß man am Sonntagabe­nd gegen 20 Uhr, wie der Urnengang verlaufen ist. Infolge der Corona-Pandemie wurde heuer aber die Rekordanza­hl von 382.214 Wahlkarten ausgegeben – und die werden erst am Montag ausgezählt.

Wahlergebn­is

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Heuer kommen erstmals 1.520 „Identifika­tionsparav­ents“zur Anwendung
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Ist es möglich, Partei A zu wählen, aber einer Person einer anderen Partei die Vorzugssti­mme zu geben?
Den Überblick bewahren, heißt es bei den Wien-Wahlen Ist es möglich, Partei A zu wählen, aber einer Person einer anderen Partei die Vorzugssti­mme zu geben?

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