Fünf Türme, ein Preis
Gestaltung, Bautechnik, städtebauliche Einbindung, Nachhaltigkeit und Wirtschaftlichkeit: Fünf Finalisten kämpfen um den Internationalen Hochhaus Preis 2020.
» Für die einen sind Hochhäuser faszinierende Prestigeobjekte, für die anderen eine Bausünde. So oder so prägen die luftigen Bauten durch ihre unübersehbare Präsenz das Stadtbild, landen auf Postkarten oder auf Instagram im Urlaubsfeed. Dem Deutschen Architekturmuseum (DAM) zufolge wurden allein in den vergangenen zwei Jahren weltweit über 2.000 Hochhäuser mit einer Höhe von über 100 Metern neu errichtet. Um darunter architektonische Meisterleistungen zu ehren, vergibt das DAM in Zusammenarbeit mit der Stadt Frankfurt und der DekaBank alle zwei Jahre den Internationalen Hochhaus Preis (IHP). Mittlerweile stehen die Finalisten des diesjährigen Preises fest. Fünf Gebäude, drei aus Europa und zwei aus Asien, hat die Jury aus insgesamt 31 nominierten Hochhäusern aus 14 Ländern ausgewählt. Aufgrund der Pandemie wird der Preis am 29. Oktober in der Frankfurter Pauluskirche digital vergeben.
Unter den fünf Finalisten ist der „Omniturm“(Bjarke Ingels Group) in Frankfurt. Die Jury bezeichnet ihn als „erstes Hybridhochhaus Deutschlands“. Es vereint Wohnräume, Büros und öffentlich genutzte Ebenen. Das Gebäude „Eden“(Heatherwick Studio) in Singapur mit insgesamt 20 Wohnungen wiederum sticht mit seinem Begrünungskonzept „City in a Garden“(Stadt im Garten)
WWW.CHALET-SCHNEEBERG.AT unter den Objekten hervor. Die Wohntürme „Norra Tornen“(Office for Metropolitan Architecture) in Stockholm reiht sich ebenfalls unter die Finalisten – hier versuchte man durch großzügige Fensterflächen den typisch nordischen Bezug nach Außen zu berücksichtigen. London ist mit dem The Stratford“(Skidmore, Owings & Merill) vertreten, das Hochhaus vereint Design-Hotel und Design-Wohnen unter einem Dach. Das „Leeza SOHO“(Zaha Hadid Architects) in Peking wurde von der Jury wegen seiner herausragenden Tragwerkleistung unter die Finalisten gewählt. Das Gebäude bietet Platz für Hunderte von Small Offices und Homeoffices. «
» Auf einmal klebte ein Zettel unten an der Haustür: „Beweissicherung“, stand da oben – so wurden die Bewohner eines Zinshauses im 17. Wiener Gemeindebezirk offiziell über die bevorstehenden Abbrucharbeiten des Nachbarhauses informiert. Wer aufmerksam das Geschehen der vergangenenWochenmitverfolgt hatte, konnte die Vorboten schon sehen. Wochenlang wurden Möbel aus dem Eckhaus getragen, irgendwann hing ein Plakat mit dem Namen der Abriss-Firma an der Fassade.
„Bevor die Bagger jedoch anrücken, schicken Baufirmen üblicherweise Sachverständige in die Häuser der Umgebung, um den Zustand der Wohnungen vor dem Abriss zu dokumentieren“, erklärt Walter Rosifka, Wohnrechtsexperte der Arbeiterkammer Wien (AK) auf Nachfrage dem KURIER. Das sei wichtig, um bereits vorhandene Schäden, wie etwa Risse, schwergängige Türen und Fenster oder Feuchtigkeitsschäden zu dokumentieren, um später langwierige und kostspielige Rechtsstreitigkeiten zu vermeiden. „Die Beweissicherung durch unabhängige Sachverständnisse hilft, Schäden, die im Zuge der Bauarbeiten entstehen, von jenen davor zu trennen.“
Doch bevor Sachverständige zur Bestandsaufnahme durch die Wohnungen der angrenzenden Objekte ziehen, müssen die Bauarbeiten von der Baupolizei bewilligt werden. „Wir überprüfen schon bei der Einreichung, ob die