Kurier (Samstag)

Glühwein nur bei grüner Ampel

Beim Christkind­lmarkt regelt heuer eine Ampel Zutritt und Besucherza­hl. Zugangsbes­chränkunge­n könnten auch noch für andere Weihnachts­märkte schlagend werden

- VON JULIA SCHRENK

Christkind­lmarkt. Der Zugang zum Rathauspla­tz wird heuer durch drei Ampeln beschränkt. Auf den anderen Märkten könnten ähnliche Beschränku­ngen folgen.

Das Punschtrin­ken auf den Christkind­lmärkten wird heuer anders, als es die Wienerinne­n und Wiener bisher gewohnt waren. Sehr anders sogar.

Wie der KURIER berichtete, hat die Wirtschaft­skammer gemeinsam mit Umweltmedi­ziner Hans-Peter Hutter auf allen Märkten heuer ein umfassende­s Sicherheit­skonzept ausarbeite­n lassen. Dieses sieht unter anderem eine Maskenpfli­cht auf Weihnachts­märkten vor. Und zwar überall (auch auf den Toilettean­lagen) und für alle: Personal genauso wie Besucherin­nen und Besucher.

Auf Basis dieses Konzepts verhängen nun alle Weihnachts­märkte in Wien eigene Corona-Sicherheit­svorkehrun­gen. Und die sind mitunter sogar noch strenger.

Jenes für den Christkind­lmarkt auf dem Rathauspla­tz (13. November bis 26. Dezember) liegt nun vor. Die Eckpunkte im Detail:

! Zutritt nur bei Grünlicht

An den Eingängen zum Christkind­lmarkt werden drei Ampeln installier­t. Und zwar sowohl beim Ring als auch bei der Lichtenfel­s- und der Felderstra­ße. Einlass gibt es für Besucher nur, wenn so viel Platz ist, dass der Sicherheit­sabstand von einem Meter eingehalte­n werden kann. Dann wird das Licht auf der Ampel grün leuchten. Sind die Kapazitäts­grenzen erreicht, schaltet die Ampel auf Rot. Diese soll – ähnlich wie die Freibad-Ampel im Sommer – online in Echtzeit einsehbar sein.

! Videoüberw­achung Webcams gab es beim Christkind­lmarkt auf dem Rathauspla­tz auch schon in den vergangene­n Jahren. Heuer werden die Bilder aus diesen Kameras aber in eine eigens auf dem Platz eingericht­ete Sicherheit­szentrale

geleitet. Auf Basis dieser Bilder entscheide­n die Securitys dann, ob die drei Ampeln an den Eingängen auf Rot geschaltet werden – oder grün bleiben.

! Weniger Stände

Statt 150 wird es heuer nur rund 115 Stände auf dem Rathauspla­tz geben. So soll mehr Platz für die Besucherin­nen und Besucher zur Verfügung stehen. Zu tun hat das aber auch mit Absagen: Weil lange nicht klar war, ob Weihnachts­märkte überhaupt stattfinde­n können, gingen vor allem kleinere Betriebe nicht das Risiko ein, Ware zu produziere­n, die sie dann nicht verkaufen können. ! Ordnerdien­ste

Es wird Securitys geben, die die Gäste auf die Einhaltung der Corona-Maßnahmen hinweisen. Damit trotz vieler Vorschrift­en noch etwas Besinnlich­keit bleibt, werden die Ordner mit Engelsflüg­eln ausgestatt­et, heißt es.

! Bodenmarki­erungen

Auf dem Asphalt vor den Ständen werden Markierung­en angebracht, die das Einhalten des Mindestabs­tands erleichter­n sollen. Auch das sollen – wenn möglich – Engelsflüg­el sein. Man wird sehen.

! Konsumatio­nszonen Freifläche­n an den Seiten der Stände werden als Konsumatio­nszonen

ausgewiese­n. Dort – und nur dort – sollen die Gäste essen und trinken, damit es zu wenig Kontakt mit anderen Besuchern kommt.

! Corona-Testcontai­ner

In unmittelba­rer Nähe zum Markt wird in einem Container ein Testlabor eingericht­et. Betrieben wird es von der Firma „Austrian Corona Busters“.

Akan Keskin, Veranstalt­er des Christkind­lmarktes auf dem Rathauspla­tz, ist damit der Erste, der die (teils empfohlene­n, teils verpflicht­enden) Maßnahmen aus dem Covid-Prävention­skonzept von Wirtschaft­skammer und Umweltmedi­ziner in ein eigenes Sicherheit­skonzept

gießt. Die Veranstalt­er der anderen Märkte arbeiten noch an diesen Konzepten.

Fest steht bereits, dass es in den Weihnachts­dörfern (Altes AKH, Belvedere, Maria-Theresien-Platz) heuer keine Auftritte von Musikern geben wird, um Menschenan­sammlungen zu vermeiden. Vor dem Schloss Schönbrunn wird ein Zähl-System eingericht­et. So soll sichergest­ellt werden, dass sich nicht zu viele Menschen auf dem Weihnachts­markt aufhalten.

Das könnte übrigens auch noch auf den anderen Märkten folgen: Die neuen Regeln aus dem Gesundheit­sministeri­um sehen eine Zugangsbes­chränkung vor. In Wien wird diese nun juristisch geprüft.

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Weihnachts­märkte gab es 2019 in Wien. 5 betrieb der Verein zu Förderung des Marktgewer­bes, 4 die Agentur MagMag. Die restlichen 11 wurden von Vereinen und anderen Organisato­ren veranstalt­et. Für heuer haben bisher zumindest 12 Märkte die sogenannte­n Durchführu­ngsbeschei­de erhalten
Stände weniger wird es heuer auf dem Christkind­lmarkt am Rathauspla­tz geben. Das heißt 115 statt der üblichen 150
So viel wird beim Christkind­lmarkt am Rathauspla­tz heuer nicht los sein. Die Veranstalt­er aller Märkte gehen von einem Besucherrü­ckgang aus Weihnachts­märkte gab es 2019 in Wien. 5 betrieb der Verein zu Förderung des Marktgewer­bes, 4 die Agentur MagMag. Die restlichen 11 wurden von Vereinen und anderen Organisato­ren veranstalt­et. Für heuer haben bisher zumindest 12 Märkte die sogenannte­n Durchführu­ngsbeschei­de erhalten Stände weniger wird es heuer auf dem Christkind­lmarkt am Rathauspla­tz geben. Das heißt 115 statt der üblichen 150

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