„Grüner“Wasserstoff aus Nordafrika
Der scheidende Verbund-Chef mahnt zur Eile
Pumpspeicher betragen allerdings nur 5 Prozent, etwa 3,5 der 10 benötigten Terawattstunden (TWh). Das Ausbaupotenzial der vorhandenen Speicher schätzt der Verbund-Chef auf 2 weitere TWh.
„Grüner“Wasserstoff
Großer Hoffnungsträger ist der sogenannte „grüne“Wasserstoff aus Ökostrom. „Wir brauchen ein synthetisches Gas aus erneuerbarem Strom, das sich speichern und gut transportieren lässt“, so Anzengruber. Dieses könne wieder zu Strom gemacht werden oder fossile Energien ersetzen. Letzteres ist vor allem in energieintensiven Industriesektoren absehbar.
Der zur Gewinnung benötigte Strom ist in der Bedarfsprognose bis 2030 allerdings nicht einberechnet und kann voraussichtlich auch nicht in Österreich produziert werden. Stattdessen könnte der Wasserstoff zum Beispiel in Offshore-Windparks und großflächigen Solaranlagen gewonnen werden. Großes Potenzial dazu sieht Anzengruber vor allem in der Nordsee, in Nordafrika und Südosteuropa.
Der Abgang des Kapitalmarktexperten Bernhard Perner zur Covid-Finanzierungsagentur Cofag hat eine ziemliche Lücke hinterlassen. ÖBAG-Chef Thomas Schmid rüstet die Staatsholding nun auf und holt zwei Top-Experten an Bord.
Eine Blitzkarriere im Silicon Valley legte Maximilian Schnödl, 37, hin. Der Digitalisierungsexperte wird in der ÖBAG für die Strategie zuständig sein und übersiedelt nach Österreich zurück. Er war seit 2018 CEO von Springbook Software, einer Bezahlplattform in mehr als 1.000 US-Städten. Zuvor war Schnödl im Vorstand von Accela, dem größten US-Anbieter von E-Government-Lösungen für 275 Millionen Bürger. Schnödl startete bei der Deutschen Bank.
Der Harvard-Absolvent ist seit August Vize-Aufsichtsratsvorsitzender der Post. Außerdem ist er Aufsichtsratschef des staatlichen Bundesrechenzentrums (BRZ). In Insiderkreisen wird daher bereits spekuliert, ob Schnödl Post-Chef Georg Pölzl beerben könnte. Dafür müsste sich Schnödl allerdings noch einige Jährchen gedulden, Pölzls Vertrag wurde erst 2019 verlängert. Es gab bekanntlich Pläne, das BRZ an die Post zu verkaufen, „Projekt Edelstein“.
Christine Catasta wird das Beteiligungsmanagement leiten. Die Wirtschaftsprüferin, 62, war CEO bei PwC Österreich mit mehr als 1.200 Mitarbeitern. Sie ist im Aufsichtsrat der Erste Bank und des Verbund. Catasta war eine Wunschkandidatin von Bundeskanzler Sebastian Kurz und des damaligen ÖVP-Finanzministers Hartwig Löger für den Aufsichtsrat der neu gegründeten ÖBAG, sagte aber kurzfristig
ab.