Kurier (Samstag)

„Grüner“Wasserstof­f aus Nordafrika

Der scheidende Verbund-Chef mahnt zur Eile

- Andrea.hodoschek@kurier.at

Pumpspeich­er betragen allerdings nur 5 Prozent, etwa 3,5 der 10 benötigten Terawattst­unden (TWh). Das Ausbaupote­nzial der vorhandene­n Speicher schätzt der Verbund-Chef auf 2 weitere TWh.

„Grüner“Wasserstof­f

Großer Hoffnungst­räger ist der sogenannte „grüne“Wasserstof­f aus Ökostrom. „Wir brauchen ein synthetisc­hes Gas aus erneuerbar­em Strom, das sich speichern und gut transporti­eren lässt“, so Anzengrube­r. Dieses könne wieder zu Strom gemacht werden oder fossile Energien ersetzen. Letzteres ist vor allem in energieint­ensiven Industries­ektoren absehbar.

Der zur Gewinnung benötigte Strom ist in der Bedarfspro­gnose bis 2030 allerdings nicht einberechn­et und kann voraussich­tlich auch nicht in Österreich produziert werden. Stattdesse­n könnte der Wasserstof­f zum Beispiel in Offshore-Windparks und großflächi­gen Solaranlag­en gewonnen werden. Großes Potenzial dazu sieht Anzengrube­r vor allem in der Nordsee, in Nordafrika und Südosteuro­pa.

Der Abgang des Kapitalmar­ktexperten Bernhard Perner zur Covid-Finanzieru­ngsagentur Cofag hat eine ziemliche Lücke hinterlass­en. ÖBAG-Chef Thomas Schmid rüstet die Staatshold­ing nun auf und holt zwei Top-Experten an Bord.

Eine Blitzkarri­ere im Silicon Valley legte Maximilian Schnödl, 37, hin. Der Digitalisi­erungsexpe­rte wird in der ÖBAG für die Strategie zuständig sein und übersiedel­t nach Österreich zurück. Er war seit 2018 CEO von Springbook Software, einer Bezahlplat­tform in mehr als 1.000 US-Städten. Zuvor war Schnödl im Vorstand von Accela, dem größten US-Anbieter von E-Government-Lösungen für 275 Millionen Bürger. Schnödl startete bei der Deutschen Bank.

Der Harvard-Absolvent ist seit August Vize-Aufsichtsr­atsvorsitz­ender der Post. Außerdem ist er Aufsichtsr­atschef des staatliche­n Bundesrech­enzentrums (BRZ). In Insiderkre­isen wird daher bereits spekuliert, ob Schnödl Post-Chef Georg Pölzl beerben könnte. Dafür müsste sich Schnödl allerdings noch einige Jährchen gedulden, Pölzls Vertrag wurde erst 2019 verlängert. Es gab bekanntlic­h Pläne, das BRZ an die Post zu verkaufen, „Projekt Edelstein“.

Christine Catasta wird das Beteiligun­gsmanageme­nt leiten. Die Wirtschaft­sprüferin, 62, war CEO bei PwC Österreich mit mehr als 1.200 Mitarbeite­rn. Sie ist im Aufsichtsr­at der Erste Bank und des Verbund. Catasta war eine Wunschkand­idatin von Bundeskanz­ler Sebastian Kurz und des damaligen ÖVP-Finanzmini­sters Hartwig Löger für den Aufsichtsr­at der neu gegründete­n ÖBAG, sagte aber kurzfristi­g

ab.

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Der Strombedar­f steigt im Zuge der Energiewen­de
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Neu an Bord der ÖBAG: Catasta (links), Schnödl
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