Diese Norina in „Don Pasquale“am Ring sollte man sich merken
Nach den ersten Wochen der neuen Direktion von Bogdan Rošcic stellt sich vor allem eine Frage: Wo kommen all die starken Stimmen her? Eine Repertoire-Aufführung von Gaetano Donizettis „Don Pasquale“, die eigentlich in normalen Zeiten einem in Wien urlaubenden Publikum leichte Unterhaltung bietet, lässt aufhorchen.
Die Betonung liegt auf dem Wort „horchen“. Denn Irina Brooks von Klamauk und rosa Plüsch überfrachtete Regie lädt eher zum Wegsehen ein. Das aber wird bei einem sehr starken Ensemble zur zu vernachlässigenden Nebensache.
Dass Nicolo Alaimo schon in jüngsten Jahren ein formidabler Don Pasquale war, hatte er bereits als ganz junger Sänger 2008 im Wiener Musikverein in einer konzertanten Aufführung von Donizettis Komödie unter dem Dirigat von Riccardo Muti hören lassen.
Stimmen, Stimmen!
Nun ist er erstmals in dieser Partie an der Staatsoper zu hören. Warum erst jetzt? Mit seinem nobel geführten Bariton überzeugt er durch elegante Phrasierungen und gewaltiges komödiantisches Talent. Eine Wucht ist die Hausdebütantin Slávka Zámecníková als Norina. In dieser Spielzeit kam die 1991 in der Slowakei geborene Sopranistin ins Ensemble. Mühelos lässt sie die Koloraturen perlen, erreichte jeden hohen Ton mit Leichtigkeit, ohne auch nur eine Spur schrill zu klingen. Noch ein Mal: Slávka Zámecníková, diesen Namen sollte man sich unbedingt merken.
Tenor Dmitry Korchak ist ihr ein exzellenter Ernesto. Adam Plachetka bewährt sich tadellos als spielfreudiger Malatesta. Ausgezeichnet wie immer intoniert der Staatsopernchor. Marco Armiliato sorgt mit Verve am Pult des exzellenten Staatsopernorchesters für Italianitá. Jubel.