Kurier (Samstag)

DER KAISERBAHN­HOF

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o prächtig die ehemalige Sommerresi­denz der Habsburger auch sein mag, kulinarisc­h ist Laxenburg karger Boden. Schon vor vielen Jahren wurde versucht, im ein paar Schritte vom Schloss entfernten „Kaiserbahn­hof“– dem ältesten erhaltenen Biedermeie­r-Bahnhof des Landes – ein Gourmet-Restaurant zu etablieren. Das ging aber nicht lange gut. Nun wurde die eindrucksv­olle Location neu übernommen, und zwar von jemandem, der sich in Laxenburg wirklich auskennt: Maximilian Spitzer betrieb 30 Jahre lang den legendären Laxenburge­r Eissalon, machte aus dem Saal nun ein dreigeteil­tes Restaurant mit großem Wintergart­en und holte vor allem zwei junge Küchenchef­s nach Laxenburg, die bis dahin im „Steirereck“und im „Weißen Rauchfangk­ehrer“gearbeitet hatten. Das kulinarisc­he Thema ist einerseits Wiener Klassik, anderersei­ts mediterran inspiriert­e Küche, beides mit kreativem Esprit aufgeladen, etwa in knusprigen Backteig gehüllter Oktopus auf (etwas geschmacks­armen) eingelegte­n Artischock­en (13,90 €) oder hausgemach­te Rigatoni mit tadellosem Wildschwei­nsugo und Karotten, das Preiselbee­rGelee wäre gar nicht notwendig gewesen (9,90/12,90 €). Gebratene Maishuhnbr­ust mit Brokkolicr­eme-Fülle klingt nach einer gewagten Kreation, ging sich aber gut aus, zart gemüsig, gar nicht bitter, dazu flaumige Gnocchi (14,90 €). Und ohne Eis kann man hier natürlich auch schlecht weg: Die Küche kombiniert täglich drei verschiede­ne „Kreativ-Sorten“mit entspreche­ndem Crumble, die Passionsfr­ucht mit Schoko-Crumble etwa war sehr gut (5,90 €). Hätte es dem Kaiser sehr gefallen? Wer weiß. Von Florian Holzer

S2361 Laxenburg, Kaiser-Joseph-Pl. 3, 02236/38 99 88, Di-Do 11-23, Fr, Sa 8.30-23, So 8.30-18, www.derkaiserb­ahnhof.at

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