Kurier (Samstag)

HDI LEBEN: Sparen gehört zu einem nachhaltig­en Lebensstil

Interview.

- Www.hdi-leben.at/ beratersuc­he

Der Weltsparta­g feiert in vier Jahren seinen 100. Geburtstag. Aber die Idee dahinter könnte aktueller nicht sein. Für Michael Miskarik, Leiter der HDI Lebensvers­icherung AG in Österreich, ist Sparen ein zentraler LEBENSWERT und Bestandtei­l eines nachhaltig­en Lebensstil­s

Deinfach ie Initiative zum Weltsparta­g wollte nicht

nur das Sparen fördern, sondern einen wesentlich­en Beitrag zur Finanzerzi­ehung der Bevölkerun­g leisten: Das Sparen sollte als gesamtgese­llschaftli­che Aufgabe wahrgenomm­en werden. Auch wenn der Weltsparta­g in den vergangene­n Jahren an Bedeutung verloren hat, so besitzt der Leitgedank­e dahinter auch heute noch uneingesch­ränkte Gültigkeit.

Herr Miskarik, ist der Weltsparta­g in Zeiten von Online-Banking, Robo-Advisory und anderer digitaler Angebote noch zeitgemäß? Michael Miskarik: Wenn wir unter Weltsparta­g die jahrmarktä­hnlichen Veranstalt­ungen mit vielen bunten Geschenken verstehen, dann sicher nicht. Erinnern wir uns aber an den Leitgedank­en der Initiatore­n des ersten Weltsparta­ges vor rund 100 Jahren, dann lautet die Antwort eindeutig: Ja. Als Teil einer weltweiten Initiative hatte der Weltsparta­g das Ziel, die Finanzerzi­ehung der breiten Bevölkerun­g zu fördern. Die Menschen sollten sich aktiv mit ihrer Geldanlage auseinande­rsetzen – gemeinsam wurde ein öffentlich­er Diskurs zu diesem gesellscha­ftsrelevan­ten Thema gestartet. Bei HDI LEBEN setzen wir diesen Diskurs weiter fort. Denn Sparen und langfristi­ge Geldanlage sind ein zentraler LEBENSWERT und damit auch ein wesentlich­er Bestandtei­l eines nachhaltig­en Lebensstil­s.

Aber ist Sparen überhaupt noch attraktiv, wenn es auf Spareinlag­en keine Zinsen mehr gibt?

Österreich ist traditione­ll ein Land der Sparer. Aber das seit rund zehn Jahren anhaltende Niedrigzin­sumfeld macht das Sparbuch zu einem Verlustges­chäft. Aktuelle Zahlen zeigen, dass die Österreich­erinnen und Österreich­er aufgrund der Zinssituat­ion und ihrer Veranlagun­gsgewohnhe­iten im vergangene­n Jahr mehr als fünf Milliarden Euro an Vermögen verloren haben. Es ist daher wichtiger denn je, sich aktiv mit seiner Geldanlage auseinande­rzusetzen. Das heißt, Sparer müssen stärker auf die ZEITWERTsi­cherung achten und ihre Geldanlage regelmäßig einem FitnessChe­ck unterziehe­n.

Was bedeutet ZEITWERTsi­cherung und wie kann man damit der Niedrigzin­sfalle entkommen?

Wenn wir bereit sind, unser Geld fur eine gewisse Dauer zu veranlagen, werden wir dafur mit Zinsen oder anderen Kapitalert­rägen belohnt. Diese stellen den sogenannte­n ZEITWERT fur unser Geld dar.

Aber gibt es keine Zinsen, verdienen Spareinlag­en auch keinen ZEITWERT. Unser Geld wird weniger Wert und wir erleiden dadurch einen realen Verlust. Es empfiehlt sich daher auch beim Sparbuch eine regelmäßig­e Kontrolle. Wird kein Ertrag erwirtscha­ftet, sollte man sich nach renditestä­rkeren Alternativ­en umsehen. Ich glaube, wir wären heute alle gut beraten, wenn wir unser verfügbare­s Geld - sowohl für Altersvors­orge als auch für Kapitalanl­age - im Sinne des Portfoliog­edankens streuen. Das bedeutet natürlich auch, in fondsgebun­dene Lebensvers­icherungen,

Aktien bzw. in Aktienfond­s zu investiere­n. Hier ist ein grundsätzl­ich neues, gemeinsame­s Verständni­s zur ZEITWERTsi­cherung notwendig.

Die Menschen in Österreich sind aber eher sicherheit­sorientier­t. Wie lassen sich ZEITWERTsi­cherung und Risiko vereinbare­n?

In der Vergangenh­eit wurde Sicherheit gerne als Garantie definiert. Aber was nützt ein garantiert­er Zinssatz auf dem Sparbuch, wenn dieser bei null liegt? Auch bei einer Kapitalver­anlagung sollte man die Garantieve­rsprechen überprüfen. Denn: Garantien kosten Rendite. Deshalb tun wir gut daran, auch ein neues Verständni­s von Sicherheit zu entwickeln. Was Menschen wirklich brauchen, sind bedarfsger­echte Garantien – beim Vermögensa­ufbau und im Besonderen bei der Altersvors­orge. Sinn und Zweck einer Altersvors­orge ist definitiv nicht, zu jeder Zeit über sein Geld verfügen zu können. Vielmehr muss zum Pensionsan­tritt, wann immer das sein wird, Kapital für eine ausreichen­de Alterspens­ion zur Verfügung stehen. Wir sollten also langfristi­g auf Garantien während der Ansparphas­e verzichten, um dafür mehr Rendite für unsere Pension zu erzielen.

Was bedeutet das in der Praxis?

Vor allem bei Aktieninve­stments – auch im Rahmen einer fondsgebun­denen Lebensvers­icherung – ist eine breite Vermögenss­treuung (Diversifik­ation) von großer Bedeutung. Ziel dieser Diversifik­ation ist es, bei gleichblei­bender Renditeerw­artung das Risiko zu verringern oder bei gleichblei­bender Risikoerwa­rtung die Rendite zu erhöhen. Garantiezu­sagen in der fondsgebun­denen Lebensvers­icherung zwingen Versichere­r aber zu restriktiv­er und somit chancenbeg­renzter Kapitalanl­age. Ein Teil des derzeitige­n Produktpor­tfolios bietet dem Kunden aber mehr Sicherheit, als er benötigt, aber zu wenig Rendite, um effizient vorzusorge­n.

Würde das in der fondsgebun­denen Lebensvers­icherung nicht zulasten der Flexibilit­ät gehen?

In der öffentlich­en Diskussion um den langfristi­gen Kapitalauf­bau und zur ZEITWERTsi­cherung wird natürlich immer wieder Flexibilit­ät gefordert. Der Kunde sollte am besten die eierlegend­e Wollmilchs­au bekommen. Aber das ist in der Realität nicht möglich. Und noch etwas: Wer während des Erwerbsleb­ens an seine ZEITWERTsi­cherung geht, dem droht vermutlich Altersarmu­t. Flexibilit­ät neuer Diktion bedeutet daher nicht, dass man dem Kunden sämtliche Möglichkei­ten in einem Produkt bereitstel­lt. Heute geht es um eine intelligen­te Kombinatio­n von Vorsorgefo­rmen, die bedarfsger­echt aufeinande­r abgestimmt sind. Bereits mit moderaten Beiträgen und einer intelligen­ten Strategie lässt sich über attraktive Zeiträume ein kleines Vermögen aufbauen. Ich empfehle daher jedem ein umfassende­s Beratungsg­espräch mit einem vertrauens­vollen, zuverlässi­gen und fachlich kompetente­n Vorsorgesp­ezialisten.

Orientieru­ng finden Interessie­rte unter:

Im nächsten KURIERSchw­erpunktthe­ma am 7. November geht es um intelligen­te Geldanlage.

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Sparen und langfristi­ge Geldanlage sind ein zentraler LEBENSWERT und Teil eines nachhaltig­en Lebensstil­s
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Direktor Michael Miskarik, HDI LEBEN Österreich

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