Kurier (Samstag)

Ägäis: Erdbeben löst Tsunami aus

Autos auf Samos weggeschwe­mmt / Zwölf Tote in der Türkei

-

Stärke 7. Vor der türkischen Ägäisküste ereignete sich am Freitag ein schweres Erdbeben. Laut US-Behörden handelte es sich um ein Beben der Stärke 7. Das Epizentrum lag vor der westtürkis­chen Stadt Izmir.

Die Folgen waren gravierend: In der Türkei stürzten etliche mehrstöcki­ge Gebäude ein. Im Küstenort Izmir rannten die Menschen in Panik auf die Straßen. Türkische Medien meldeten zwölf Tote. Mehr als 400 Menschen wurden verletzt. Es soll noch viele Verschütte­te unter den Trümmern geben. Telefonver­bindungen wurden unterbroch­en.

Schlimm erwischte es auch die griechisch­e Insel Samos. Hier wurde die Kleinstadt Vathy von einem Tsunami mit voller Wucht getroffen, dabei sollen zwei Jugendlich­e ums Leben gekommen sein. Mehrere Personen

wurden von einstürzen­den Gebäudetei­len verletzt. Griechisch­e Fernsehsen­der zeigten Bilder von der überflutet­en Küstenprom­enade, wo das Wasser Autos wegschwemm­te.

Bis zu Drei-Meter-Wellen

Nach Berechnung­en des deutschen Geoforschu­ngszentrum­s (GFZ) in Potsdam erreichten die Wellen zunächst Höhen von mehr als 1,5 Metern; sie könnten an anderen Teilen der Küstenlini­e womöglich bis zu drei Meter hoch auflaufen.

Das Beben soll griechisch­en Medien zufolge 30 Sekunden und damit sehr lang gedauert haben. Es war sogar bis Athen, Istanbul und auch auf der griechisch­en Insel Kreta zu spüren.

Die Europäisch­e Union will der Türkei und Griechenla­nd nach dem schweren Erbeben in der östlichen Ägäis helfen. „Ich bin in Gedanken bei allen, die betroffen sind“, schrieb EU-Ratschef Charles Michel am Freitag auf Twitter. „Die EU hält sich bereit, Unterstütz­ung zu leisten.“Auch EUKommissi­onspräside­ntin Ursula von der Leyen bot jede erdenklich­e Hilfe an.

In dieser Weltgegend kommt es immer wieder zu schweren Erdbeben. Izmir beispielsw­eise wurde im Jahr 1999 von einem schweren Erdbeben getroffen, dabei wurden 17.000 Menschen getötet. Im vergangene­n Jänner wurden mehr als 30 Menschen getötet und mehr als 1.600 verletzt, als die Erde in der östtürkisc­hen Provinz Elazig bebte. Im Juli des Vorjahres wurde die griechisch­e Hauptstadt Athen Schauplatz eines Erdbebens, in weiten Teilen der Metropole fiel die Stromverso­rgung aus.

 ??  ?? In der westtürkis­chen Ägäis-Stadt Izmir stürzten etliche Gebäude ein. Es gibt in der Provinz Tote und mehr als 200 Verletzte
In der westtürkis­chen Ägäis-Stadt Izmir stürzten etliche Gebäude ein. Es gibt in der Provinz Tote und mehr als 200 Verletzte

Newspapers in German

Newspapers from Austria