Jürgen Melzer nach Final-Drama: „Andi hätte gewinnen müssen“
Heute vor zehn Jahren. Es war ein unglaublicher und historischer Tag für Österreichs Tennissport: Heute vor zehn Jahren gewann Jürgen Melzer als bisher einziger Österreicher zum zweiten Mal das Wiener Traditionsturnier. Ein Marke, die irgendwann auch Dominic Thiem erreichen sollte. Damals standen zum zweiten und bislang auch letzten Mal zwei Österreicher im Finale. Am 31. Oktober 2010 gewann Melzer gegen seinen Daviscup-Partner Andreas Haider-Maurer in drei dramatischen Sätzen.
Der Waldviertler schlug im zweiten Satz bereits auf das Match auf, fabrizierte aber zwei Doppelfehler – und Melzer drehte die Partie. „Das war die bitterste Niederlage meines Lebens“, erinnert sich Haider-Maurer, der seine Karriere aufgrund von Verletzungen bald beendete. „Andi hätte die Partie gewinnen müssen. Noch heute hofft er, dass dieser eine Aufschlag, der nur knapp im Aus war, noch kommt“, erinnert sich der damalige österreichische Sportler des Jahres.
Jürgen Melzer selbst hat am Donnerstag bei den Erste
Bank Open seine letzte ProfiPartie in Österreich gespielt. In einer Nebenhalle unterlag der 39-Jährige im Doppel an der Seite von Édouard RogerVasselin im Viertelfinale. Mit dem Franzosen kämpft Melzer nächste Woche noch um die Teilnahme beim ATPFinale in London. Anfang des nächsten Jahres tritt der Niederösterreicher beim ATPCup und den Australian Open im Doppel an, dann ist Schluss. Im Februar schlüpft der Rekordspieler im Daviscup-Team (38 Teilnahmen) in seine Rolle als Sportlicher Leiter beim Tennisverband.
Vielleicht gibt es in diesem Funktion auch eine Zusammenarbeit mit HaiderMaurer: Gemeinsam mit seinem ehemaligen Trainer Daniel Huber gründete der mittlerweile 33-jährige Waldviertler eine Tennis Academy in Schwaz.