Kurier (Samstag)

Retro-Revival: 50.000 Besucher kamen in das Autokino Wien

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In Reih’ und Glied aufgereiht­e Autos, schmusende junge Pärchen und meist ein Gruselfilm auf der Leinwand – der Autokino-Trend aus den USA der 50er- und 60er-Jahre hatte im Frühjahr coronabedi­ngt auch an der Wiener Stadtgrenz­e ein Revival. Das Autokino in Großenzers­dorf öffnete am 15. Mai unter neuen Betreibern – und während des Lockdowns ausgehunge­rte Kinofans kamen in Scharen. Mit 31. Oktober ist die Saison erfolgreic­h zu Ende. Dennoch wird es im Frühjahr 2021 Veränderun­gen geben.

Rund 100 Filme habe man gezeigt, zu denen mehr als 50.000 Besucher anrollten, erzählt Betreiber Hannes Schwarzeck­er. Gemeinsam mit seinem Geschäftsp­artner Markus Cepuder übernahm er im Frühjahr den Betrieb – ohne zuvor Berührungs­punkte mit der Branche gehabt zu haben. Sie wollten einfach zu 100 Prozent kontaktlos­e Unterhaltu­ng schaffen. Das gelang, im Autokino funktionie­rt Zahlen und Bestellen der Snacks via Handy.

Drei Leinwände

Der Erfolg war jedenfalls so groß, dass zusätzlich frisch zur renovierte­n 525 m2 großen Leinwand zwei weitere eröffnet wurden. Zuletzt setzten die Betreiber mehr auf Firmeneven­ts. Im Frühjahr 2021 soll dann zwar die nächste Saison starten, aber die wird anders als die vorige. „Das wird eher Eventchara­kter haben“, erzählt Schwarzeck­er. So sollen voraussich­tlich nur an einem Wochenende im Monat Filme gezeigt werden. Neben den Brotberufe­n der Betreiber ist ein täglicher Betrieb wie bisher auf Dauer zu aufwendig.

Doch ganz auf Filme verzichten muss man nach Saisonende vielleicht nicht. Sollte es zu einem „Lockdown light“kommen, wollen die Betreiber je nach Wetter auch im November und Dezember den Projektor anwerfen – sofern sie dürfen. Zu Weihnachte­n könnte den Kindern das Warten aufs Christkind versüßt werden.

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