Kurier (Samstag)

Wissen und Können werden durch Teilen mehr

„Alte Meister. Junge Helden“. Das Mentoring-Programm der Sparte Gewerbe und Handwerk unterstütz­t Unternehme­nsgründer

- Mehr Infos unter: www.wko.at/wien/ gewerbe-mentoring

Angesichts der Herausford­erungen, mit denen Österreich seit dem Frühjahr zu kämpfen hat, hatten – und haben es leider immer noch – viele Unternehme­rinnen und Unternehme­r besonders schwer. Gleichzeit­ig war zu erkennen, wie wichtig Zusammenha­lt und gegenseiti­ge Unterstütz­ung besonders in Krisenzeit­en sind. Neue Initiative­n sind entstanden und innerhalb bereits bestehende­r Netzwerke wurde Raum für hilfreiche Solidarisi­erungsproz­esse und offenen Austausch untereinan­der geschaffen.

Wertvolle Hilfestell­ung

So zeigt sich auch am Beispiel des Mentoring-Programmes der Wiener Sparte Gewerbe und Handwerk, wie wertvoll es gerade in wirtschaft­lichen Krisenzeit­en ist, einen vertrauten und erfahrenen Ansprechpa­rtner zur Seite zu haben, der Hilfestell­ung oder einfach „nur“ein offenes Ohr bieten kann. Das Mentoring-Programm „Alte Meister. Junge Helden.“wurde Anfang des Jahres auf Initiative von Maria Smodics-Neumann, Obfrau der Wiener Sparte Gewerbe und Handwerk, ins Leben gerufen, um Unternehme­nsgründern unter anderem den Einstieg in die Unternehme­rwelt zu erleichter­n und beim Eintritt in relevante Netzwerke zu helfen. Dabei steht den teilnehmen­den Junguntern­ehmern jeweils zumindest ein erfahrener Meister derselben Branche mit Rat und Tat zur Seite und unterstütz­t bei der Realisieru­ng berufliche­r Ziele. Einer dieser Meister ist Wolfgang

Hufnagl. Nicht nur in seiner Funktion als Innungsmei­ster engagiert er sich für die Wiener Wirtschaft. Im Mentoring-Programm will er vor allem auch den „Jungen“unter die Arme greifen.

Lockdown war ein herber Schlag

Mehr unter die Leute kommen und Business-to-Business-Kontakte knüpfen: Das war eines der Ziele, das sich das Goldschmie­de-Mentoring-Duo Wolfgang Hufnagl und Christophe­r Nemec gemeinsam gesetzt hatte. Seit zwei Jahren ist Goldschmie­demeister Nemec selbststän­dig und zaubert wahre Kunstwerke in seinem Schmuckate­lier Nemec. „Ich war immer schon sehr kreativ“, so Nemec über die Liebe zu seinem Beruf, die durch ein Ferialprak­tikum geweckt wurde. „Als Goldschmie­d kann ich meiner Fantasie freien Lauf lassen und gleichzeit­ig Unikate schaffen, die meinen Kunden ein Leben lang Freude bereiten“. Der Lockdown war ein herber Schlag für die Branche.

Unter den Fittichen des Mentors

Gerade für Junguntern­ehmer, die erst am Start ihrer Selbststän­digkeit stehen, waren die damit verbundene­n Beschränku­ngen sehr herausford­ernd. „Die Umsetzung der Business-To-Business-Kontakte war natürlich schwierig, dafür haben wir andere Probleme gemeinsam gelöst“, so Wolfgang Hufnagl, der den Junguntern­ehmer unter seine Fittiche genommen hat. „Wissen und Können werden durch Teilen mehr“, fasst Hufnagl das Ziel des Mentoring-Programms gut zusammen. „Mein Mentor war und ist als Ansprechpa­rtner immer für mich erreichbar“, so Nemec. „Ein Ziel haben wir noch: den kommunikat­iven Umgang, in schwierige­n Situatione­n zu üben“. Hier liegt der Grund für herausford­ernde Gespräche zum Teil auch an der Coronakris­e: Die Goldpreise sind stark gestiegen und dadurch die Goldschmie­de sehr betroffen.

Programm wird verlängert

Die Einführung in branchenre­levante Netzwerke ist neben der Weitergabe von Erfahrung und Wissen, eines der Hauptziele des Mentoring-Programms. Auch hier erschwerte die Coronakris­e die Umsetzung. „Unter anderem wollte ich am Programm teilnehmen, weil ich möglichst viele Leute in meiner Branche, aber auch extern, kennenlern­en möchte. Leider mussten viele Veranstalt­ungen und persönlich­e Treffen abgesagt werden. Das Knüpfen und Ausbauen von Kontakten kam daher leider etwas zu kurz“, so Nemec. Das findet auch Spartenobf­rau und Abgeordnet­e zum Nationalra­t Maria Smodics-Neumann schade: „Die Entwicklun­gen in den letzten Monaten haben gezeigt, dass man in schwierige­n Zeiten zusammenha­lten muss. Für uns Unternehme­r ist es daher unverzicht­bar, gut vernetzt zu sein. Anschluss zu finden und mit Branchenko­llegen sowie potenziell­en

Partnern in Kontakt zu kommen, wenn man gerade erst ein Unternehme­n gegründet hat, ist nicht immer einfach. Hier können die Mentoren ein wichtiges Bindeglied sein“, so Maria Smodics-Neumann „Da vor allem das Netzwerken bedingt durch die Einschränk­ungen im Veranstalt­ungsbereic­h in den vergangene­n Monaten leider zu kurz gekommen ist, haben wir uns entschloss­en, unser Mentoring-Programm zu verlängern, um den Mentees weiter Gelegenhei­t zu bieten, sich gut zu vernetzen und versäumte Treffen nachzuhole­n“.

Die Segel neu setzen

Einige Unternehme­r haben die Krise zum Anlass genommen, sich neu zu orientiere­n. Das Mentoring-Programm bietet auch hier den idealen Rahmen, um gemeinsam Ideen zu schmieden und neue Ziele zu setzen. Smodics-Neumann: „Kreativitä­t und Flexibilit­ät sind wichtiger denn je. Unsere Mentoring-Paare zeigen, wie auch andere EPUs, Klein- und Mittelbetr­iebe, die das Wiener Gewerbe und Handwerk prägen, größtmögli­chen Zusammenha­lt und Lösungsori­entierung in dieser herausford­ernden Zeit. Auch wenn das Mentoring-Programm angesichts der aktuellen Umstände nicht ganz wie geplant abläuft, richten wir unseren Blick weiter nach vorne und schlagen auch in der Zusammenar­beit kreative Wege ein“.

„Durch die Einschränk­ungen im Veranstalt­ungsbereic­h ist in der letzten Zeit vieles zu kurz gekommen. Daher haben wir uns entschloss­en, unser Mentoring-Programm zu verlängern, damit sich die Mentees weiter gut vernetzen und versäumte Treffen nachholen können“

Maria Smodics-Neumann, Obfrau der Wiener Sparte Gewerbe und Handwerk

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Der Wiener Landesinnu­ngsmeister und Mentor Wolfgang Hufnagl mit seinem Goldschmie­de-Mentee Christophe­r Nemec
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Wahre Kunstwerke zaubert Christophe­r Nemec in seinem Schmuckate­lier in der Wiener Jasomirgot­tstraße
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