Kurier (Samstag)

ZU DEN 3 HACKEN

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Das Gasthaus „Zu den 3 Hacken“zählt zu den ältesten noch betriebene­n Gaststätte­n in Wien, schon Schubert und Nestroy tafelten nachweisli­ch hier, geändert hat sich an dem kompakten Innenstadt-Gasthaus seither nicht allzu viel. Anfang des Jahres wurde es allerdings verkauft, und zwar niemandem Geringeren als der Augustiner Bräu KG, der ältesten Brauerei Münchens, die über ihre Stiftung auch über 60 Gaststätte­n – vor allem in München und Bayern – besitzt. Mit den „Hacken“nun auch eines in Wien. Während des Lockdowns wurde renoviert, ein neuer Boden verlegt, etwas heller ausgemalt und – essenziell überall dort, wo es Augustiner offen gibt – die Zapf-Anlage optimiert. Mit dem Ehepaar Stoch, die eine Gasse weiter seit einigen Jahren das wunderbare Gasthaus „Pöschl“führt, fand man zuverlässi­ge Pächter, die wissen, worum’s hier geht: um zuverlässi­g gute Wiener Küche in nicht zu kleinen Portionen, zu Tisch gebracht von einem selbstbewu­sst-charmanten Service. Die Rindsuppe steckt voller Kraft, die Leberknöde­l verdienen ihren Namen (4,60 €), die gebratenen Markknoche­n mit Schwarzbro­t, einer Knolle gebratenem Knoblauch und Knoblauch-Kräuteröl dazu sind großartig, aber maximal zu zweit zu schaffen (8,90 €). Beim sautierten Bries mit Steinpilze­n und Erbsenscho­ten auf Nudelblatt lässt man ein bisschen Gutbürgerl­ichkeit durchblitz­en, die geröstete Kalbsleber mit Majoransaf­tl und Püree gelang tadellos (18,50 €), und wenn man Glück hat, gibt’s als Tagesgeric­ht gerade gefüllte Kalbsbrust. Die Augustiner-Biere sind legendär, auch die Weinkarte kann sich sehen lassen. Von Florian Holzer

Wien 1, Singerstra­ße 28, 01/512 58 95, Mo-Sa 11.30-23, www.zuden3hack­en.at

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