Kurier (Samstag)

Bitte nur Süßes und nichts Saures

- VON RICHARD GRASL

Der November ist schon so der grauslichs­te Monat des Jahres. Das hat schon die Kult-Band Guns ’n Roses in „November Rain“besungen. Dieser November wird noch schlimmer. Heute, Samstag, um 16.30 Uhr wird die Regierungs­spitze also den zweiten Lockdown ab der kommenden Woche verkünden, er wird den gesamten November dauern. Nachdem alle bisherigen Maßnahmen keinerlei dämpfende Wirkung auf die Infektions­dynamik entfaltet haben, wird es allerhöchs­te Zeit dafür. Die deutsche Regierung hat bereits Mitte der Woche die Schließung­en verordnet, und das bei nicht einmal halb so vielen Infizierte­n pro 100.000 Einwohnern. Daher wird Österreich im Wesentlich­en das deutsche Modell übernehmen, mit einer nächtliche­n Ausgangssp­erre, aber noch eine massive Maßnahme oben drauf setzen, etwas, was es in der Zweiten Republik noch nie gegeben hat

Wie wichtig bundeseinh­eitliche Maßnahmen sind, zeigt der jüngste Fall von Salzburger Partytiger­n, die wegen der früheren Sperrstund­e daheim in Taxibussen in die nahe Steiermark gefahren sind, um abzufeiern. Natürlich böte das kommende lange Halloween-Wochenende die letzte Gelegenhei­t, nochmals richtig auf den Putz zu hauen. Doch angesichts der kritischen Zahlen sollte man nicht auf die Regierung warten, sondern sich schon jetzt dem Grunde nach an das halten, was kommen wird. Bitte also zu Halloween nur Süßes (im Sinn von Vernünftig­em) und nichts Saures (Blödheiten). Und das Süße am besten mit Abstand zu Hause. Dann stimmt hoffentlic­h auch der Refrain von Guns ’n Roses: „Nothing lasts forever, even cold November Rain“.

richard.grasl@kurier.at / Twitter: @richardgra­sl

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