Bitte nur Süßes und nichts Saures
Der November ist schon so der grauslichste Monat des Jahres. Das hat schon die Kult-Band Guns ’n Roses in „November Rain“besungen. Dieser November wird noch schlimmer. Heute, Samstag, um 16.30 Uhr wird die Regierungsspitze also den zweiten Lockdown ab der kommenden Woche verkünden, er wird den gesamten November dauern. Nachdem alle bisherigen Maßnahmen keinerlei dämpfende Wirkung auf die Infektionsdynamik entfaltet haben, wird es allerhöchste Zeit dafür. Die deutsche Regierung hat bereits Mitte der Woche die Schließungen verordnet, und das bei nicht einmal halb so vielen Infizierten pro 100.000 Einwohnern. Daher wird Österreich im Wesentlichen das deutsche Modell übernehmen, mit einer nächtlichen Ausgangssperre, aber noch eine massive Maßnahme oben drauf setzen, etwas, was es in der Zweiten Republik noch nie gegeben hat
Wie wichtig bundeseinheitliche Maßnahmen sind, zeigt der jüngste Fall von Salzburger Partytigern, die wegen der früheren Sperrstunde daheim in Taxibussen in die nahe Steiermark gefahren sind, um abzufeiern. Natürlich böte das kommende lange Halloween-Wochenende die letzte Gelegenheit, nochmals richtig auf den Putz zu hauen. Doch angesichts der kritischen Zahlen sollte man nicht auf die Regierung warten, sondern sich schon jetzt dem Grunde nach an das halten, was kommen wird. Bitte also zu Halloween nur Süßes (im Sinn von Vernünftigem) und nichts Saures (Blödheiten). Und das Süße am besten mit Abstand zu Hause. Dann stimmt hoffentlich auch der Refrain von Guns ’n Roses: „Nothing lasts forever, even cold November Rain“.
richard.grasl@kurier.at / Twitter: @richardgrasl