Kurier (Samstag)

Corona-Station für Ordensspit­al

Auslastung. Kooperatio­nen mit anderen Spitalsträ­gern sollen Corona-bedingte Engpässe verhindern

- VON J. GEBHARD, C. WILLIM M. NAGL UND P. STACHER

Immer mehr Spitäler müssen Covid-Patienten übernehmen, damit die Versorgung funktionie­rt.

Zuletzt stiegen die Zahlen etwas moderater an, doch auch in Wien landen immer mehr Covid-19-Patienten auf der Intensivst­ation. Von den 150 Corona-Intensivbe­tten sind aktuell schon 111 belegt, sagt ein Sprecher von Gesundheit­sstadtrat Peter Hacker. Damit befinde man sich auf Stufe 4 des Sechs-StufenPlan­s für die Wiener Spitäler.

Kritischer ist die Situation bei den Normalbett­en: Hier reichen die für Stufe 4 vorgesehen­en Kapazitäte­n von 400 nicht mehr aus, aktuell müssen bereits 421 Patienten versorgt werden, womit bereits Stufe 5 erreicht ist. Deshalb müssen immer mehr Spitäler bei der Versorgung von Corona-Patienten aushelfen.

Höchste Stufe

Stufe sechs wird erreicht, wenn mehr als 600 Normalbett­en belegt werden. Für die Intensivbe­tten kann der Sprecher keine genaue Zahl nennen. Grundsätzl­ich sei es aber möglich, die Gesamtkapa­zität

auf 1.100 zu verdoppeln. Anders als Frühjahr werden in Wien noch keine Behandlung­en verschoben, so der Sprecher. Dies gelinge durch eine verstärkte Kooperatio­n mit anderen Trägern: Das Herz-Jesu-Spital (VinzenzGru­ppe) übernimmt allgemeine Intensiv-Patienten aus der Klinik Landstraße, um dort Platz für Covid-Patienten zu schaffen, Privatspit­äler übernehmen von den Gemeindesp­itälern nicht dringliche Eingriffe.

Deutlich kritischer ist die

Lage im Westen: In Vorarlberg, das derzeit die steilste Kurve an Neuinfekti­onen aufweist, stehen insgesamt 104 Intensivbe­tten für alle Patienten zur Verfügung. 28 waren am Freitag mit Covid-19-Erkrankten belegt. Das entspricht bereits 27 Prozent aller Intensivbe­tten.

In OÖ sind die 250 Intensivpl­ätze bereits zu 31,6 Prozent mit Corona-Patienten belegt. Aufgrund der steigenden Fallzahlen sollen nun 50 weitere Intubation­splätze geschaffen werden.

In Tirol gibt es rund 200 Intensivbe­tten. 44 davon (22 Prozent) sind aktuell mit Corona-Fällen belegt. Der limitieren­de Faktor wird laut Johannes Schwamberg­er, Sprecher der Tirol Kliniken, „aber nicht die Bettenzahl, sondern das Personal sein.“

23 Corona-Erkrankte belegten am Freitag in Salzburg 17 Prozent der 137 Intensivbe­tten im Bundesland. Die Zahl der Intensivpa­tienten hat sich zuletzt in Salzburg innerhalb von zwei Wochen fast verfünffac­ht.

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Barmherzig­e Schwestern.
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In NÖ sind noch 101 Intensivbe­tten frei, nicht dringend notwendige Operatione­n werden ausgesetzt

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