Fox und Trump: Keine Freunde mehr
Wie sich Trumps Haus- und Hofsender vom Präsidenten abwandte
US-Medien. Nicht nur Parteifreunde bei den Republikanern distanzieren sich von Donald Trump – auch seine treuen Freunde bei den Medien scheinen dem Präsidenten in diesen Tagen langsam den Rücken zu kehren. Der Sender, der in den vergangenen Jahren nebst Twitter zum zentralen Medienorgan der Trump-Familie geworden ist und von manchen sogar „Staatsmedium“genannt wurde, überraschte in den Tagen seit der Wahl die Zuseher im In- und Ausland mit etwas, das selbstverständlich sein sollte: mit nahezu objektivem Journalismus.
Das erfreute die liberalen Amerikaner, und stiftete Unruhe im Trump-Lager. Mehrere Anrufe bei Fox und Rupert Murdoch soll es gegeben haben – auch von Donald Trump persönlich.
Seine Unterstützer waren ebenfalls erbost. Sie demonstrierten und nannten den Sender „fake news“, ebenso auf Twitter. Sie wandten sich an weiter rechts liegende Outlets wie Newsmax oder One America News, der Präsident teilte auf Twitter nicht mehr Fox News-Videos, sondern Artikel von Breitbart, dem ultrarechten Netzwerk von Steve Bannon.
Die TV-Sender waren eine entscheidende Hilfe bei Trumps Wahlsieg 2016. Themen wurden teilweise wörtlich von dessen Wahlkampf-Team übernommen, Trump wurde oft persönlich per Telefon in die LiveSendung durchgestellt. Airtime gegen Quote – eine simple Rechnung.
Die Medienlandschaft hat darunter enorm gelitten. Einst als objektiver geltende Medien – wie auch CNN – rückten in die andere Richtung. Teilweise aus Frust wegen der vielen Falschmeldungen aus dem Weißen Haus, erklärt sich der US-Medienexperte Michael
Butter die Entwicklung. Dennoch schwand ihre Glaubwürdigkeit.
Historisch
Als Donald Trump am Donnerstag eine Pressekonferenz aus dem Weißen Haus hielt, die von Falschmeldungen und Anschuldigungen nur so strotzte, unterbrachen ihn mehrere Sender, um die Fakten geradezubiegen. Ein historischer Moment: „Das war eine sehr mutige und gute Entscheidung“, sagt Butter. „Sie sind sich ihrer Verantwortung in dieser angespannten Situation sehr bewusst.“