Den „Klassiker“Beethoven neu hören
Interaktive Installation: Inside Beethoven – Das begehbare Ensemble
Klangausstellung. Wie ist es, Teil eines Orchesters zu sein? Wie hört es sich an, wenn direkt um einen herum Instrumente gespielt werden?
Wie beim Musizieren in einem Ensemble alles zusammenwirkt und zu einem Gesamtklang wird, lässt sich jetzt auch für die Zuhörer aus der Musikerperspektive nachvollziehen.
Mittendrin-Erlebnis
In der Installation „Inside Beethoven! Das begehbare Ensemble“kann man den „Klassiker“Ludwig van Beethoven im Haus der Musik nach dem Lockdown bis Anfang März neu hören und anders erleben als aus der Distanz zur Bühne im Konzertsaal. Vermittelt wird ein spektakuläres Mittendrin-Erlebnis, das sonst den Ensemble-Mitgliedern vorbehalten bleibt.
Dabei treten die Musiker virtuell auf, und die Besucher dürfen und sollen die Bühne betreten, gehen an den Platz jedes einzelnen Musikers, hören ihm aus nächster Nähe zu – und können so quasi in dessen Rolle schlüpfen. Die Musik, ihre polyphone Struktur, der Beitrag jedes einzelnen Instrumentes zum Gesamtklang werden plötzlich transparent. Die Besucher können das Ensemble im wahrsten Sinne durchschreiten, gehend und hörend erforschen und ein Stück neu erleben – eine ungewohnte und reizvolle Erfahrung für versierte Hörer wie auch für Laien.
Gespielt wird Beethovens Septett Es-Dur op. 20 sowohl in der Version für Bläser und Streicher als auch in Beethovens eigener Triobearbeitung für Klavier, Klarinette und Cello op. 38.
Dozenten der Hochschule für Musik Detmold, wo das Projekt entwickelt wurde, haben eine Interpretation eingespielt: Auf der Basis
können in der Ausstellung die Noten der einzelnen Stimmen und die Veränderungen in der Trio-Bearbeitung des Septetts auf digitalen Notenpulten parallel mit laufend nachverfolgt werden.
Von außen ist die Musik so zu hören, wie man es als Publikum gewohnt ist. Tritt der Hörer jedoch an ein Notenpult heran, nimmt also die Position des Musikers ein, so begibt er sich zusätzlich in den Schallbereich eines Richtlautsprechers, der über dem jeweiligen Pult angebracht ist.
Durch das Zusammenspiel der Boxen entsteht eine Art Klangdusche.Tatsächlich sind die den Instrumenten zugeordneten Boxen jeweils wie Duschköpfe über dem Zuhörer angebracht.
In der akustischen Nahaufnahme des betreffenden Musikers werden feinste Details hörbar, die die sonstige räumlich distanzierte Wahrnehmung ergänzen.
Das Zusammenspiel jedes einzelnen Musikers mit seinen Ensemblepartnern wird so plastisch und direkt erlebbar.