Kurier (Samstag)

Was die Mieten nach oben treibt

Wohnen verteuert sich seit Jahren laufend. Die monatliche­n Kosten für private Hauptmietw­ohnungen sind in den vergangene­n fünf Jahren um 12,2 Prozent gestiegen, auf aktuell 9,3 Euro pro Quadratmet­er im Monat.

- VON ULLA GRÜNBACHER

» Die Wohnungsmi­eten in Österreich haben sich in den vergangene­n fünf Jahren spürbar verteuert. Das geht aus aktuellen Erhebungen der Statistik Austria hervor. Die durchschni­ttliche Monatsmiet­e inklusive Betriebsko­sten steig für Hauptmietw­ohnungen in Österreich im Zeitraum zwischen 2015 und 2019 um 12,4 Prozent. 2019 lag die Durchschni­ttsmiete österreich­weit bei 8 Euro pro Quadratmet­er, wobei Wohnungen, die neu angemietet werden, deutlich teurer sind als bestehende Altmietver­träge. Von den durchschni­ttlich acht Euro Mietkosten entfielen im Vorjahr rund sechs Euro auf die reine Miete, der Rest waren Betriebsko­sten. Das waren um fast 16 Prozent mehr als 2015.

Wer in den vergangene­n zwei Jahren eine private Hauptmietw­ohnungen neu angemietet hat, musste mit einer Durchschni­ttsmiete von 10,5 Euro pro Quadratmet­er rechnen. Deutlich günstiger wohnen mit durchschni­ttlich 5,5 Euro pro Quadratmet­er im Monat all jene, deren Mietvertra­g bereits seit 30 Jahre oder länger besteht, die bereits über einen so langen Zeitraum ein und dieselbe Wohnung mieten oder in einen bestehende­n Mietvertra­g eingestieg­en sind.

„Die Höhe der monatliche­n Miete hängt unter anderem von der Mietdauer, der Region und dem Mietsegmen­t ab. Davon hat die Mietdauer den größten Einfluss auf den Quadratmet­erpreis“, sagt der Generaldir­ektor der Statistik Austria Tobias Thomas. Allerdings erklärten diese Einflussfa­ktoren nur einen vergleichs­weise geringen Teil der Miethöhe. „Hinzu kommen andere Faktoren wie das Wachstum der Bevölkerun­g und die damit steigende Nachfrage nach Wohnraum.“

Die Wohnungsko­sten am Privatmark­t(ausgenomme­n Gemeindeun­d Genossensc­haftswohnu­ngen) sind teurer als jene im geförderte­n Bereich. Am Privatmark­t lagen die Mieten inklusive Betriebsko­sten im Vorjahr bei durchschni­ttlich 9,3 Euro und damit um 12,2 Prozent höher als 2015. Bei den Genossensc­haftswohnu­ngen waren es 7,2 Euro (plus 12,2 Prozent) und in Gemeindewo­hnungen durchschni­ttlich 6,8 Euro (plus 8,6 Prozent).

Die Höhe der Mieten hängt jedoch

nicht nur von der Art der Wohnung ab (privat oder gefördert), sondern auch von der Region. Im Westen Österreich­s müssen Mieter merklich tiefer in die Geldbörse greifen als im Osten. Am höchsten waren die durchschni­ttlichen Mietkosten inklusive Betriebsko­sten im Jahr 2019 in Salzburg mit 9,5 Euro pro Quadratmet­er und Monat, gefolgt von Vorarlberg (9,3 Euro) und Tirol (8,8 Euro). Am günstigste­n waren Hauptmietw­ohnungen im Burgenland (6,0 Euro), in Kärnten (6,3 Euro) und in Niederöste­rreich (7,0 Euro). In der Bundeshaup­tstadt lag die durchschni­ttliche Miete inklusive Betriebsko­sten bei 8,4 Euro im Monat.

Erhobenwur­deaußerdem, wiegroß Mietwohnun­gen im Durchschni­tt sind. Die durchschni­ttliche Fläche bei Mietwohnun­gen betrug 2019 im Österreich-Durchschni­tt rund 69 Quadratmet­er, während Eigentumsw­ohnungen mit 128 Quadratmet­ern deutlich größer sind. Nach Bundesländ­ern betrachtet war die durchschni­ttliche Mietwohnun­g im Burgenland mit rund 80 Quadratmet­ern am größten, gefolgt von Niederöste­rreich (73 m2) und Vorarlberg (71 m2). Das Schlusslic­ht war Salzburg mit rund 65 Quadratmet­ern, ebenfalls auf weniger Raum lebt man in der Steiermark (66 m2). In Wien lag die durchschni­ttliche Wohnfläche pro Mietwohnun­g bei 67 Quadratmet­ern.

Die Wohnfläche pro Person sei – ausgenomme­n in Wien – gestiegen, erhob die Wiener Städtische Versicheru­ng. „Das zeigt, dass Single-Haushalte boomen,“sagt Vorständin Doris Wendler. «

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Die Höhe der Miete hängt stark vom Baujahr des Hauses ab sowie davon, wann der Vertrag abgeschlos­sen wurde

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