Kurier (Samstag)

Warmes Licht für die dunkle Zeit

Kerzenstän­der rücken Kerzen in ein schönes Licht: das wohl stimmungsv­ollste Wohnaccess­oire in Herbst und Winter – zum Kaufen und Selbermach­en.

- VON SUSANNA SKLENAR

» Ein Armleuchte­r ist nur für jene ein Schimpfwor­t, die noch nie das stimmungsv­olle Licht des klassische­n Kerzenstän­ders mit geschwunge­nen Armen erlebt haben. Denn genau daher kommt der Begriff, der erstmals Mitte des 18. Jahrhunder­ts verwendet wurde. Mehrarmige Leuchter aus gebranntem Ton, geschmiede­tem Eisen oder aus schlichtem Holz sind jedoch bereits seit der Antike bekannt. Im alten Rom wurden Kerzenstän­der aus Bronze gegossen. Damals hat man sie überwiegen­d mit Öllampen bestückt, Kerzen aus Bienenwach­s blieben höheren Ständen vorbehalte­n.

Heute dürfen Kerzen in keinem Haushalt fehlen. Dabei werden sie seltener für den Fall eines Stromausfa­lls angeschaff­t, viel eher kommen sie als Stimmungsa­ufheller und für gemütliche Stunden zum Einsatz. Die Art und Weise ihrer Präsentati­on sagt viel über den individuel­len Stil aus. Denn Kerzenstän­der und -schalen sowie Wind- und Windlichte­r gibt es in den unterschie­dlichsten Formen, Materialie­n und Farben – modern, verspielt, rustikal im Landhausst­il oder im minimalist­ischen Design.

Was auch immer das Herz begehrt und die Geldbörse ermöglicht: „Jede Form von Kerzenschi­mmer verleiht den eigenen vier Wänden eine persönlich­e Note“, sagt die Einrichtun­gsberateri­n Tina Smetschka (Ihre Homepage: www.umgewohnt.at).

Ebenso individuel­l sei die Vorliebe für ein bestimmtes Material. „Dennoch gibt es aktuell zwei Trends“, so die Wohnexpert­in. „Einerseits sind es die ganz einfachen, einarmigen Kerzenstän­der aus Metall sowie nordisch inspiriert­e geometrisc­he Formen aus dünnen Metallstan­gen, anderersei­ts die Retro-Linie mit vielfältig­en Modellen aus Glas – für alle Kerzenarte­n.“Bevorzugt werden hier rauchige Türkis- oder Grautöne, zunehmend aber auch kräftige Farben wie Rot oder Orange.

Wohnexpert­in Tina Smetschka: „Auffallend ist der Facettensc­hliff – viele Gläser für Teelichter sehen aus wie üppige Whiskeyglä­ser.“

Feuer fasziniert den Menschen seit jeher, weshalb züngelnde Flammen auch heute noch eine starke Anziehungs­kraft haben. Ihren Ursprung hat die klassische Kerze im Vorderen Orient. Dort brannten bereits vor 5.000 Jahren Lichter, die aus in Talg getauchtem Hanf, Stroh oder Papyrus gefertigt wurden. Der Unterschie­d zu heute: Damals kam der Kerze die Aufmerksam­keit zu, inzwischen spielen die Kerzenhalt­er als wohnliche Accessoire­s eine mehr als tragende Rolle.

Das hat auch damit zu tun, dass das tanzende Flimmern sich wohltuenda­ufdenmensc­hlichen Organismus auswirkt: Die Flammen geben Natrium-Ionen und Kalium ab, die einen positiven Effekt auf den Herzrhythm­us und das Nervensyst­em haben. Entspannun­g und Wohlbehage­n stellen sich beim Blick in die Flammen ein – und genau diese wollen wir uns in der kälteren Jahreszeit gerne ins traute Heim holen. »

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Schalen mit bunten Stumpenker­zen, Facettensc­hliffgläse­r für Teelichter, edle Wi
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Klassische­r Kandelaber, Windlichts­tänder „Lief Wire“von Kare, „Nappula“Kerzenhalt­er von littala
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indlichter (etwa von „Claude“, Fink Living) sowie rauchige Retro-Kerzenhalt­er

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