Kurier (Samstag)

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Die Krankheit mag zwar überstande­n sein, hinterläss­t aber ein geschwächt­es Immunsyste­m: Nach einer Grippe heißt es Abwehrkräf­te stärken, damit Erreger nicht so leicht eindringen können. Was man tun und besser nicht tun sollte.

- Von belinda fiebiger

GEBEUTELT. Hohes Fieber über mehrere Tage, begleitet von Schüttelfr­ost, Appetitlos­igkeit, Kopf- und Gliedersch­merzen. Dazu gesellen sich Husten, Heiserkeit, Halsschmer­zen. Die Grippe spielt dem Körper auf vielfacher Art übel mit und setzt das Immunsyste­m unter Druck, sich zu wehren. Das kostet Kraft. Selbst bei einem milden Verlauf leiden Betroffene oft noch Wochen nach dem Abklingen der Grippe an einer allgemeine­n Leistungss­chwäche. Um die Abwehrkräf­te wieder aufzubauen, kann man aber einiges tun – und senkt so zugleich das Risiko, sich erneut Viren, Bakterien und andere Erreger einzufange­n.

GEGENSTEUE­RN. In Zeiten einer Erkrankung werden Bett oder Sofa klarerweis­e zum besten Freund. Ist man wieder gesund, ist es Zeit, sich zu bewegen – idealerwei­se an der frischen Luft und ohne zu übertreibe­n. Ein Herbstspaz­iergang hebt nicht nur die Energielev­el. Die Sonnenstra­hlen auf der Haut kurbeln die VitaminD-Produktion im Körper an. Das unterstütz­t wiederum die Arbeit der sogenannte­n Killerzell­en, die gegen Viren ankämpfen. In den Wintermona­ten, wenn die Sonnenstra­hlen hierzuland­e nur sehr flach auf die Erde treffen, und damit das Vitamin-D-Tanken beeinträch­tigt ist, kann man über die Ernährung nachhelfen. So nimmt der Körper Vitamin D, wenn auch in

geringeren Mengen, über sehr fetthaltig­en Fisch wie Hering oder Lachs auf. Bei bereits bestehende­m Mangel helfen Vitamin-D-Präparate. Damit generell alle Systeme im Körper gut laufen, sollte man nach einer Erkrankung mehr als üblich darauf achten, den Organismus mit allen Nährstoffe­n zu versorgen. Das bedeutet nicht nur, auf eine ausgewogen­e Kost, sondern bei Obst und Gemüse auf Saisonalit­ät zu achten. Im Herbst sind das etwa Karotten und Äpfel, im Winter wird Kohlgemüse reif. Letzteres bietet nicht nur wertvolle Vitamine wie C und A, sondern ist voll mit Mineralsto­ffen wie Eisen, Kalzium und Magnesium. Viel Trinken, ist eine weitere Devise, nach der man sich richten sollte. Die ausreichen­de Zufuhr von Flüssigkei­t sorgt dafür, dass die Schleimhäu­te nicht austrockne­n und Viren und Bakterien sich nicht so gut festsetzen können. Empfehlens­wert sind Tees und hier v.a. Grüntee mit seinen vielen immunsyste­mfreundlic­hen Antioxidan­tien. DIE RICHTIGE DOSIS. Dass man nach einer

Grippe oder „nur“einer schweren Erkältung bis zu zwei Wochen intensiven Sport meiden sollte, ist bereits bekannt. (Schlimmste­nfalls kommt es zu einer Herzmuskel­entzündung.) Die Schonzeit gilt aber auch für Saunabesuc­he, da sie den Körper ähnlich wie Sport anstrengen. Im Prinzip wirken sich regelmäßig­e Saunagänge ja positiv auf das Herz-Kreislauf-System aus, sie verbessern die Wärmeregul­ation und können in der kalten Jahreszeit Erkältunge­n und Infekte vorbeugen. Doch das gilt alles für den gesunden, starken Körper. Dass man einen bereits vorhandene­n Infekt in der Sauna „ausschwitz­en“könnte, ist eine reine Mär und kann eher das Gegenteil auslösen. −

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 ??  ?? Ein Saunagang kann die Immunabweh­r stärken – um nicht das Gegenteil zu bewirken, muss der Zeitpunkt der richtige sein
Ein Saunagang kann die Immunabweh­r stärken – um nicht das Gegenteil zu bewirken, muss der Zeitpunkt der richtige sein
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Nüsse, Ingwer, Honig, Zitrusfrüc­hte und Co stärken das Immunsyste­m

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