Kurier (Samstag)

Zefix, der wird EIN STAR!

- Von Andreas Russ-Bovelino

Vom „Wilden Westen“direkt in die Charts: Mit seiner Debüt-Single „Zefix“eroberte der 16-jährige Salzburger Chris Steger die Herzen der Österreich­er. Die freizeit traf den sympathisc­hen Durchstart­er beim Dreh zu seinem neuen Video „Wonn i donn hoam kim“in Wien.

Ein Pongauer in der großen Stadt. Chris Steger sitzt gut gelaunt im Büro des Platten-Labels „Global Rockstar“. Label-Chef Christof Straub und seine Scouts haben ihn vor nicht einmal einem Jahr entdeckt. Davor hatte Chris schon bei einigen Talentwett­bewerben mitgemacht, an den großen Durchbruch hatte niemand geglaubt. Außer Straub. Die Harmonie zwischen dem Ex-Papermoon-Mastermind und dem jungen Durchstart­er passt perfekt, gemeinsam haben sie den Text zu „Zefix“geschriebe­n und auch am neuen Song gearbeitet.

freizeit: Gratuliere zu deinem unglaublic­hen Erfolg mit „Zefix“. Der umso bemerkensw­erter ist, weil der Titel hier im Osten Österreich­s ja quasi ein Fremdwort ist.

CHRIS STEGER: Ja stimmt, das hab ich mittlerwei­le auch festgestel­lt. Mir war das gar nicht so bewusst ... Aber mittlerwei­le wissen’s schon ein paar mehr, was „Zefix“heißt. Und ich persönlich könnt einfach net „Verdammt, ich hab dich lieb“singen, das passert einfach nicht zu mir.

Du kommst vom Land, woher genau?

Ja, und zwar richtig gern. Aus St. Martin im Tennengebi­rge. Wir ham ungefähr 1.500 Einwohner. Da kennt jeder jeden?

Ja freilich.

Wie ist das so, in einer kleinen Gemeinde, wenn man dann plötzlich berühmt ist?

Ha, gar nicht anders als vorher! Ich bin der Chris, den alle kennen, das war vorher so, und ist jetzt um nichts anders. Ich hab ja immer schon bei Dorffesten und so g’spielt, die kennen mich und meine Gitarre alle. Und wann’s endlich wieder Dorffeste gibt, werd ich wieder spiel’n.

Dann bist du zu Hause gar kein Star?

Net wirklich. Also, es is’ schon cool, wenn man Musik macht, in einer Band spielt oder so was, aber das machen viele im Dorf. Ich hätt’ ein bissl g’hofft, dass die Lehrer vielleicht mehr durchgeh'n lassen, wenn s’ mich im Radio hören – aber nicht einmal das! (grinst)

Du gehst weiter zur Schule? In die HTL in Hallein, so viel ich weiß?

Ja genau. Und die Schule möcht ich auch auf jeden Fall fertig machen. Mir taugt des dort, weil’s berufsorie­ntiert ist. Also nicht nur Theorie, sondern auch Praxis. Am liebsten würd’ ich späterՑ

was mit Holz machen. Zimmerer oder so. Außer du wirst Superstar ...

Hehe, genau. Aber ehrlich, ich glaub, dafür sollt man sich immer Zeit nehmen. Also dass man was macht, was wirklich Sinn macht. Und für Sport natürlich, dafür muss auch immer Zeit sein.

Du bist wahrschein­lich ein toller Skifahrer, oder? Marcel Hirscher kommt ja auch aus eurer Gegend!

Stimmt, ja, der ist aus Annaberg, gleich der Nachbarort von uns! G’sehn hab ich ihn auch schon öfter. Aber er mich natürlich nicht, also kennen tu ich ihn nicht wirklich! Das könnt sich ja bald ändern. Vielleicht ist er auch ein Fan von dir!

A geh! Glaubst? Na sicher net ... Aber vielleicht hat er „Zefix“doch scho' im Radio g’hört, das könnt sein. Ich hab mich letztens unglaublic­h g’freut, wie der

Paul Pizzera in einem RadioInter­view g’sagt hat, dass ihm mein Song taugt. Ich bin nämlich echt ein Fan von Pizzera & Jaus. Und das ist dann schon gewaltig, wenn plötzlich so einer über dich spricht, sich ein Lied von dir wünscht. Kann ich mir vorstellen. Was sind deine Lieblingsb­ands? Tom Petty mag ich sehr. Und Seiler & Speer, Edmund ... Die allererste CD, die ich bekommen hab’, waren die „Greatest Hits“von STS, eine Band, die ich auch immer noch mag. Ein bissl Falco auch, aber nicht alles.

Wir waren vorher grad beim Skifahren. Dein Lieblingss­port?

Weiß net, na ja, schon auch. Aber Skifahren ist irgendwie ganz selbstvers­tändlich. Das macht einfach jeder bei uns. Fußball ist eine echte Leidenscha­ft von mir, da bin ich auch im Verein.

Welche Position?

Flügel. Links oder rechts, egal. Beidbeinig? Ja. Lieblingsv­erein? Muss ich jetzt diplomatis­ch sein? Nein, gar nicht. Weil, ich glaub Red Bull Salzburg steht in Wien beliebthei­tsmäßig nicht ganz oben, oder?

Nicht ganz oben, das kann ich dir als Red Bull Salzburg Fan in Wien bestätigen. Siehst. Aber da muss ma durch, oder? Immer nur diplomatis­ch ist auch nix.

Stimmt genau! Was machst du, wenn du nicht gerade singst, lernst, Videos drehst, Fußball spielst oder Ski fährst?

Tennis spielen, hehe! Im Ernst, Sport ist für mich wahnsinnig wichtig. Ich brauch das, mich so richtig auspowern. Nur chillen is nicht so meins.

Fernsehen, Kino, Gamen?

Nein, für so was hab ich keine Zeit. Also ja, „Fifa“auf der Konsole, eh klar, aber sonst? Doch: Künstler-Bios schau ich mir wirklich gern an. „Bohemian Rhapsody“war richtig gut, oder die übern Elton John! Und natürlich „Walk The Line“mit Joaquin Phoenix, der Film übers Leben vom Johnny Cash, der war voll genial.

Mädchen, Freundin?

Naaa! Echt, da hat sich bis jetzt nichts ergeben. Viel Zeit hab ich ja nicht, und sie müsst sich halt auch sehr für Sport interessie­ren ... Wenn jemand nicht wie wir beide aus dem „Wilden Westen“kommt, könnt’ er glauben, deine Lederhosen sind bloß BühnenOutf­it.

Echt?! Aber des stimmt nicht, ich hab immer schon gern Tracht ’tragen. Du weißt, dass des bei uns einige tun, oder?

Natürlich. Aber du hast die falschen Stutzen an.

Erwischt! (Schaut auf

„Das ist schon gewaltig, wenn sich einer, von dem eigentlich DU ein Fan bist, plötzlich ein Lied von DIR wünscht.“

seine Sneakers und die Sportsocke­n und grinst.) Aber den ganzen Tag im Zug und dann in Wien beim Dreh mit den Wollsocken – da wirst’ am Abend zur Geruchsbel­ästigung! (lacht)

Wie war das eigentlich, als im letzten Winter ein Anruf von einem Plattenlab­el aus Wien gekommen ist? Unerwartet?

Das war der totale Hammer! Ob ich zu Probeaufna­hmen nach Wien kommen will, wollten s’ wissen. Ich hab nur g’fragt: Wann? Manchmal kann ich’s heut’ noch nicht glauben ...

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Musik, Sport und Natur. Das sind die Dinge, die Chris Steger am meisten braucht

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