Post stellt sich auf „Paketsegen“ein
Erstmals eine Mio. Pakete pro Tag erwartet
Die Österreichische Post fiebert einem heißen Tanz zum Jahresende entgegen. PostGeneraldirektor Gerhard Pölzl erwartet heuer in den Monaten November und Dezember einen „Paketsegen“.
Zu Weihnachten vor einem Jahr wurden am stärksten Tag 750.000 Pakete gezählt. Während des ersten Lockdowns waren es an Spitzentagen 780.000. Heuer rechnet Pölzl zu Weihnachten damit, dass erstmals die Ein-MillionenGrenze geknackt wird. Das werde zwar anstrengend, man habe jedoch genug Kapazitäten aufgebaut.
Immer weniger Briefe
Covid stehe jedoch nach wie vor über allem. „Das ist eine große Herausforderung, nicht nur in den LockdownWochen“, sagt Pölzl. Es sei nicht einfach, Filialen, Postpartner und Logistikzentren offen zu halten. Es sei aber gelungen. Die ersten drei Quartale des laufenden Geschäftsjahres 2020 brachten der Post dennoch mehr Arbeit und weniger Lohn: Das lukrative Briefgeschäft ist um neun
Prozent zurückgegangen, bei den Paketen gab es ein Plus von 31,9 Prozent. Unterm Strich stieg der Umsatz um 2,4 Prozent auf 1,497 Milliarden Euro, das Betriebsergebnis (EBIT) ging jedoch um 37,4 Prozent auf 81,4 Millionen Euro zurück.
Diese Entwicklung führt Pölzl auf coronageschuldete Zusatzkosten, Abgänge im Briefgeschäft und Investitionen in den Aufbau der bank99 zurück. Diese hat seit April 60.000 Kunden gewonnen, Pölzls Ziel sind „einige Hunderttausend“. Mit der Entwicklung der Einkaufsplattform Shöpping ist Pölzl zufrieden, die Zahl der Zugriffe und versendeten Pakete hat sich in etwa vervierfacht.
Für das Gesamtjahr erwartet die Post drei Prozent mehr Umsatz und einen Gewinn im Brief- und Paketgeschäft von 170 Mio. Euro.