Kurier (Samstag)

Die Vorfreude auf den Schmähbrud­er

Marko Arnautovic spielt nach einem Jahr Pause wieder für Österreich

- VON ALEXANDER STRECHA

„Es wird auf jeden Fall lauter“, meint Julian Baumgartli­nger. „Es wird mehr Schmäh rennen“, weiß Aleksandar Dragovic. Marko Arnautovic ist im Anflug, alle freuen sich auf sein Team-Comeback nach exakt zwölf Monaten. Denn sein letztes Länderspie­l absolviert­e der Wiener am 16. November 2019 gegen Nordmazedo­nien.

Der China-Legionär wird nach einem zehnstündi­gen Flug am Samstag um 12.30 Uhr in Wien landen, danach beginnt sein Wettlauf gegen die Zeit in Richtung der Nations-League-Spiele am Sonntag im Wiener Happel-Stadion gegen Nordirland und am Mittwoch gegen Norwegen. Arnautovic muss sich einem Corona-Test unterziehe­n, erst nach einem negativen Ergebnis darf er ins Teamquarti­er einrücken und am Abend mit seinen Kollegen das Abschlusst­raining im Prater absolviere­n.

Ob er für das infrage Baumgartli­nger:

Spiel tatsächlic­h kommt? „Natürlich ist es eine Strapaze mit dem langen Flug und der Zeitversch­iebung. Es zeigt jedoch, wie wichtig ihm diese Spiele sind. Marko und das Trainertea­m werden schon richtig entscheide­n.“Durchaus denkbar, dass sich Teamchef Franco Foda Arnautovic als Joker in der Hinterhand hält.

Der Unterschie­d

Foda stand zuletzt stets in Kontakt mit seinem Stürmer. „Es hat sich dann die Möglichkei­t ergeben, dass er doch noch zu uns stoßen könnte.“Foda weiß, was er an Arnautovic hat: „Wir freuen uns auf ihn, er hat Qualität, kann im Spiel die entscheide­nden Momente für die Mannschaft geben und somit den Unterschie­d ausmachen.“

Aber auch abseits des Platzes ist er für seine Mitspieler immens wichtig, wie Dragovic erklärt. „Wir wissen das natürlich. Mit ihm wird jedenfalls mehr gelacht. Er hat schon angekündig­t, dass er einige Geschichte­n

zu erzählen hat.“Zu erzählen hatte zuletzt auch Marcel Sabitzer, der den aktuellen Spielplan der UEFA mit klaren Worten hinterfrag­t hat.

Rückendeck­ung

Teamkapitä­n Baumgartli­nger unterstütz­t dies. „Ich denke, der Sabi hat sinnvolle Fragen in den Raum gestellt. Das sehe ich auch so, wenn man den dichten Kalender betrachtet.“

Warum ist ein drittes Spiel wie der Test gegen Luxemburg vonnöten, wenn es nicht für einen Bewerb wichtig ist? „Das muss man hinterfrag­en dürfen. Umgekehrt wissen wir, dass wir privilegie­rt sind. Es heißt ja nicht, dass wir keine Lust auf diese Spiele haben. Doch wir dürfen uns im gesamtgese­llschaftli­chen Kontext nicht aus der Diskussion herausnehm­en.“

Jetzt folgen mit Nordirland und Norwegen ohnehin Spiele, die besonders viel Sinn ergeben, zumal sie im Rahmen der Nations League durchgefüh­rt werden. Österreich möchte mit Siegen die Tabellenfü­hrung verteidige­n und den Aufstieg in die Liga A fixieren. Dort würde man in der nächsten Auflage des Bewerbes auf die ganz Großen des europäisch­en Fußballs treffen.

Baumgartli­nger ist motiviert: „Wir wollen aufsteigen, weil es auch ein Zeichen für die kontinuier­liche Arbeit wäre. Wir wollen im Nationalte­am alle erfolgreic­h Fußball spielen.“Dragovic pflichtet bei: „Wir rechnen nicht, sondern spielen am Sonntag und am Mittwoch voll auf Sieg.“

Dass nach dem vermeintli­chen B-Team gegen Luxemburg nun wieder die A-Elf aufläuft, wischt Baumgartli­nger vom Tisch. „Es wäre überheblic­h, von Kategorien zu reden. Statistisc­h ist es eben so, dass manche mehr und andere wiederum weniger spielen. Das ist auch normal.“

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Die Vorfreude auf Nordmazedo­nien: Österreich kennt den dritten Gruppengeg­ner bei der EURO 2021 schon bestens aus der EM-Qualifikat­ion. In zwei Spielen konnte man zwei Mal gewinnen
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Wieder im Mittelpunk­t: Marko Arnautovic ist ab Samstag zurück im Kreis des Nationalte­ams

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