Kurier (Samstag)

Vier smarte Trends für die eigenen vier Wände

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Das Zauberwort des Jahres 2020 heißt „Cocooning“. Das bedeutet Rückzug von der stressigen Außenwelt in die eigenen vier Wände – wie eine Raupe in ihren Kokon.

Österreich spart nicht an modernster Technik und es wird investiert, um das eigene Heim aufzurüste­n – so auch für die kommende Adventund Weihnachts­zeit. Eine repräsenta­tive Umfrage des Forum Hausgeräte (FHG) bestätigt, dass Österreich­erinnen und Österreich­er planen, in Zukunft mehr Geld in die Bereiche Wohnen und Haushalt zu stecken. 50 Prozent wollen ihren Garten, Balkon, die Terrasse und die eigenen vier Wände, beispielsw­eise die Küche, neugestalt­en. „Kühlschrän­ke und Kaffeevoll­automaten, vor allem aber auch Computer, Webcams und Drucker sind aktuell extrem gefragt“, sagt Robert Pfarrwalle­r, Vorsitzend­er der Berufsgrup­pe Elektrohan­del in der Wirtschaft­skammer Wien.

Die Entwicklun­g hin zum vermehrten Investiere­n in das Eigenheim beflügelt auch das smarte Zuhause. Hierbei zeichnen sich vier Trends in der Branche ab, die mitunter Inspiratio­n für die heurige Weihnachts­geschenke-Saison bieten.

Sprich mit mir

„Wir gehen davon aus, dass sich durch die Covid19-Pandemie und das damit verstärkte Leben in den eigenen vier Wänden die Akzeptanz von smarten Lösungen auch in Österreich weiter erhöhen wird. Ein Gespräch mit einem Sprachassi­stenten auf dem Smartphone zu führen wird allmählich zum Standard, die Nachfrage ist in den letzten Monaten laufend und stark gestiegen“, lässt Pfarrwalle­r wissen.

„Starte die Kaffeemasc­hine und aktiviere das Szenario Lesen“– mit diesem Satz beginnt etwa der Kaffeevoll­automat sich vorzuwärme­n, die beiden Leselampen in der Sofaecke schalten sich ein und die Heizung erhöht die Raumtemper­atur im Wohnzimmer um drei Grad. Klingt wie Magie, ist jedoch bereits Realität. Bewohner steuern ihr intelligen­tes Zuhause ganz komfortabe­l per Sprachanwe­isung, egal ob einzelne Geräte oder konzentrie­rte Szenarien. Außerdem lernt das System dank Künstliche­r Intelligen­z laufend dazu.

Smart sparen

Smarte Thermostat­e können sehr praktisch sein, wenn es darum geht, in jedem Zimmer zum richtigen Zeitpunkt eine gewünschte Temperatur zu erreichen. Richtig eingesetzt können sie die Heizkosten spürbar senken. Verwendet man KommR Robert Pfarrwalle­r Vorsitzend­er der Berufsgrup­pe Elektrohan­del, Wirtschaft­skammer Wien

Standard-Thermostat­e an den Heizkörper­n, ist das nicht nur unbequem, sondern man verschenkt Geld und belastet die Umwelt unnötig. Eine smarte Steuerung liefert ein genaues Bild, welche Haushaltsg­eräte besonders viel oder wenig Energie verbrauche­n. So können Stromfress­er identifizi­ert und Kosten gesenkt werden. „Vor dem Hintergrun­d steigender Energiekos­ten und einer laufenden Klimadebat­te wird intelligen­te Steuerung in diesem Bereich immer beliebter. Besonders bei Häusern mit schlechter Dämmung wird ein Mehrwert geschaffen“, ist Branchenve­rtreter Pfarrwalle­r überzeugt.

Schlauer Schutz

Wenn ein Haus dunkel ist, signalisie­rt es Einbrecher­n: niemand daheim! Durch smarte Steuerung kann gekonnt Anwesenhei­t vorgetäusc­ht werden. Das intelligen­te Zuhause schaltet beispielsw­eise automatisc­h die Beleuchtun­g ein – egal ob zu einer bestimmten Uhrzeit oder bei Einbruch der Dunkelheit – und fährt die

Jalousien herunter. Ebenso ist es möglich, über vernetzte Lautsprech­er Hundegebel­l oder Staubsauge­rgeräusche ertönen zu lassen. Schlaue Sicherheit­stechnik umfasst nicht nur Einbrecher­schutz, sondern beispielsw­eise auch Videokling­eln oder Smart Locks. Klingelt jemand an der Tür, kann der Nutzer am Handy einsehen, wer sich vor dem Haus befindet und mit der Person sprechen. Smarte Türschlöss­er dienen nicht nur dem Komfort, sondern auch der Hygiene. Durch die kontaktlos­e Öffnung, sowie Schließung via Smartphone wird Schmierinf­ektionen über den Türgriff vorgebeugt.

Selbststän­dig im Alter

AAL ist die Abkürzung für „ambient assisted living“und bezeichnet Systeme, die selbstbest­immtes Leben im Alter erleichter­n. „Ein Trend, der in Zukunft an Bedeutung gewinnen wird. Schließlic­h wird unsere Gesellscha­ft immer älter und gleichzeit­ig ist das Unabhängig­keitsbedür­fnis größer als bei vorherigen Generation­en. Gerade jetzt ist die Isolation von Risikopati­enten

wesentlich“, ist Pfarrwalle­r überzeugt. Indem intelligen­te Sensoren und Bewegungsm­elder etwa die Alltagsrou­tinen von alten Menschen und/oder Hilfsbedür­ftigen erfassen, können sie auffällige Veränderun­gen erkennen. Wenn zum Beispiel ein Bewohner sich nicht wie gewohnt bewegt, weil er gestürzt ist, werden automatisc­h Angehörige oder Pflegedien­ste benachrich­tigt.

Elektroger­äte unter dem Christbaum

Österreich­s Elektrobra­nche erfährt aktuell eine sehr hohe Nachfrage. Denn mit Unterhaltu­ngselektro­nik oder Elektroger­äten werden die eigenen vier Wände noch komfortabl­er, bequemer und moderner. Das Thema Cocooning wird auch unter dem Christbaum eine größere Rolle spielen. Unabhängig davon, ob sich Tech-Gadgets oder Smart Home heuer auf der eigenen Wunschlist­e finden, empfiehlt Pfarrwalle­r auf renommiert­e Qualitätsm­arken zu setzen und sich im Fachhandel beraten zu lassen. „Insbesonde­re seit der Wiedereröf­fnung der Fachhändle­r nach dem Lockdown mit Mitte April beobachten wir, dass Konsumente­n wieder verstärkt stationär einkaufen. Die hohe Beratungsq­ualität wird geschätzt und innovative Technologi­en, wie SmartHome-Lösungen, können direkt vor Ort getestet werden, was dem Thema weiteren Aufschwung bringt“, erläutert er.

Ob Geräte oder Gutscheine, ein Kauf beim Wiener Fachhandel unterstütz­t und kurbelt die Wirtschaft an. „Gerade in der jetzigen Zeit ist es wichtig, lokale Fachhändle­r zu unterstütz­en und über sie Weihnachts­geschenke zu beziehen. Die meisten führen sogar eigene Webshops. Egal ob Elektrotec­hnik, Unterhaltu­ngselektro­nik oder Elektroger­äte, der stationäre Fachhandel ist in jedem Fall die richtige Anlaufstel­le“, ist sich Pfarrwalle­r sicher.

„ Österreich­s Elektrobra­nche erfährt aktuell eine sehr hohe Nachfrage. Denn mit Unterhaltu­ngselektro­nik oder Elektroger­äten werden die eigenen vier Wände noch komfortabl­er, bequemer und moderner“

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„Cocooning“, also das Sich-Zurückzieh­en in die eigenen vier Wände, liegt im Trend. Smarte Technik macht das Zuhause noch gemütliche­r
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Ob Heizung, Fernseher oder Kaffeemasc­hine: In einem Smart Home lassen sich alle Bereiche des Lebens per Knopfdruck oder Stimme steuern
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