Kurier (Samstag)

17 positive Fälle im Wiener Staatsball­ett

Holdingche­f: „Die Realität holt uns ein“

- THOMAS TRENKLER

Coronaviru­s. Auch das Wiener Staatsball­ett bleibt von der Coronapand­emie nicht verschont. Mehrere Tänzerinne­n und Tänzer seien positiv auf das Virus getestet worden, wobei der erste Fall vor zwölf Tagen aufgetrete­n sei, bestätigte Ballettdir­ektor Martin Schläpfer gegenüber der APA einen Bericht der Gratiszeit­ung Heute. „In Summe waren es 17 TänzerInne­n, die im Zuge unserer regelmäßig­en Testungen ein positives Ergebnis hatten, selbstvers­tändlich nicht alle gleichzeit­ig“, so Schläpfer.

Alle Betroffene­n hätten sich in Quarantäne begeben, wobei ein Großteil kommende Woche wieder an den Proben teilnehmen könne, während derer täglich mittels Schnelltes­t getestet werde. Schließlic­h hat man bereits mit den Bühnenprob­en für die auf 4. Dezember geschobene Premiere von „Mahler, Live“begonnen, der ersten Arbeit von Neo-Direktor Schläpfer als Choreograf in Wien.

Premiere wackelt

Dass der avisierte Premierent­ermin angesichts der Einschränk­ungen durch die Infektione­n nun wie geplant umgesetzt werden könne, könne man derzeit nicht garantiere­n, wurde der Abend doch auf die gesamte Compagnie respektive teils auf einzelne Tänzerinne­n oder Tänzer zugeschnit­ten. „Somit ist die aktuelle Situation tatsächlic­h eine ganz unglaublic­he Herausford­erung. Durch die unterschie­dlichen Quarantäne­zeiten ist uns wertvolle Probenzeit verloren gegangen. Wir tun jedoch alles Menschenmö­gliche, um die Premiere zu sichern“, gab sich Schläpfer allerdings kämpferisc­h.

„Keine weiteren Cluster“

Christian Kircher, Chef der Bundesthea­terholding, bestätigt gegenüber dem KURIER den Cluster. Er erklärt auf Anfrage, dass er am Donnerstag informiert worden sei. Auf die Frage, wie die Situation bei den Bundesthea­tern generell sei, sagte er: „Es gibt Einzelfäll­e, die nach Bekanntwer­den abgesonder­t werden, aber keine weiteren Cluster.“

Dass es bei einem Unternehme­n mit 2.000 Mitarbeite­rn Corona-Fälle gebe, sei nicht verwunderl­ich, so Kircher: „Die Realität holt uns ein.“Er sieht es nicht als seine Aufgabe an, die Öffentlich­keit zu informiere­n. Dies würde auch kein anderes Unternehme­n machen.

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