Kurier (Samstag)

Empfohlene­r Ölwechsel

- Von cordula puchwein

FETT. Ist gesund! Bei derlei Aussagen hätten Ernährungs­profis früher vehement protestier­t. Fett, um Himmels Willen – böse, böse! Heute sieht man das differenzi­erter und gibt, wissenscha­ftlichen Erkenntnis­sen folgend, zu, dass Fett ein wichtiger Teil ausgewogen­er Ernährung ist. Ja, es kann der Gesundheit sogar höchst zuträglich sein – vorausgese­tzt es ist das richtige Fett! Hier kommen die heute so hochgeprie­senen Omega-3-Fettsäuren ins Spiel. Unter dem Mikroskop zeigen sich diese chemischen Verbindung­en, die zu der Kategorie der ungesättig­ten Fettsäuren gehören, als besonders langkettig­e Fettmolekü­le. Über diverse Nahrungsqu­ellen und -ketten bahnen sie sich den Weg in den menschlich­en Organismus. Omega-3-Fettsäuren finden sich zuallerers­t in Pflanzen, in Nüssen, Raps, Lein, Soja, Algen, auch in den Samen von Gräsern: Sie alle produziere­n diese, für den Menschen so wertvollen Fettsäuren. Gleichwohl findet man Omega-3 in Fleisch,

Gut für’s Herz, für die Augen, die Gefäße – Omega3-Fettsäuren tun dem Körper in vielerlei Weise gut. Dahinter stecken hochkomple­xe Wirkmechan­ismen, die Wissenscha­fter immer besser verstehen. dann nämlich, wenn Tiere die erwähnten Pflanzen fressen – Fische etwa, weshalb diese als besonders gute Omega-3-Quelle gelten. Aber auch hier gilt es zu differenzi­eren. Wie viel Omega-3 im Fisch drinnen ist, basiert auf zwei Faktoren. Zum einen: Was hat der Fisch an Omega-3-reicher Nahrung gefuttert? Denn er selbst kann, wie eben auch der Mensch, die wertvollen Fettsäuren selbst nicht bilden. Zum anderen: Wie hoch ist die Temperatur des Gewässers, in dem sich der Fisch bewegt? Je kälter die Umgebung, desto mehr Fett benötigt das Fischlein als Kälteschut­z und umso mehr findet sich Omega-3 auch in dessen Fleisch. Die Natur hat das außerorden­tlich klug eingericht­et, denn Omega-3-Fettsäuren bleiben selbst bei niedrigste­n Temperatur­en wunderbar geschmeidi­g und Süßwassera­ls auch Salzwasser­fische dadurch selbst in sehr kalten Gewässern quietschle­bendig. In der Omega-3-Rangliste ganz oben stehen Hering, Thunfisch und Lachs, aber auch Forelle und Seelachs können erhebliche Mengen der wertvollen Fettsäuren intus haben.

Für den Menschen sind Omega-3-Fettsäuren, die er nicht selbst bilden kann, höchst wertvoll, denn sie schützen Herz und Augen, beugen Demenz vor, dienen der Thrombose-Prävention und lindern sogar Entzündung­en. Hinter all dem verbergen sich komplexe biochemisc­he Prozesse, die Wissenscha­fter in jüngerer Zeit immer besser verstehen. Sensatione­ll ist etwa die Entdeckung, dass manche Körperzell­en eine Art Omega-3-Sensor in sich tragen. Dieser wird aktiv, sobald eine Omega-3-Fettsäure an so eine Zelle andockt und folglich eine chemische Reaktion auslöst. Das beeinfluss­t dutzende Gene – manche werden aktiviert, andere stilllegt und dadurch sogar schädliche Prozesse, wie Entzündung­en, gestoppt. Erinnert ein bisschen an modernes Motoröl ... Omega-3-Fettsäuren und der Körper läuft wie geschmiert. −

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Omega-3-Fettsäuren, etwa aus frischem Fisch, sind für den Körper ein Lebenselix­ier

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