ES MUSS KEIN FISCH SEIN
Wie sich eine der bekanntesten Frauen der Welt, ein Zeichenkünstler und ein Pionier im Reis-Anbau ihr sehr persönliches Weihnachten bereiten.
Die schönsten Abende sind die“, meint Jane Goodall,„an denen wir in Gesellschaft Gedanken austauschen. Es darf dabei natürlich auch gelacht werden“. Die Frau, die rund ums Jahr auf Achse ist, verbringt Weihnachten traditionell in ihrem Elternhaus, genannt „The Birches“, im südenglischen Bournemouth, in dem heute noch ihre Schwester Judy lebt. Zu Weihnachten herrscht dort „offenes Haus“für Freunde. „Was zählt, ist die Zeit miteinander, auch bei Spaziergängen am Strand“. In „The Birches“legt man keinen besonderen Wert auf feste Rituale oder spezielle Menüs. Zum Fest speist man vegetarisch, zum Nachtisch liebt Goodall dunkle Schokolade oder Biskuits. Beim Gespräch am Kamin trinkt man ein Glas
Rotwein oder Whiskey. „Ich brauche nicht viel und habe alles“, sagt Goodall und man glaubt es ihr. Geschenke der Fans reicht sie oft weiter. Doch von einem Geschenk aus der Kleinkindzeit hat sie sich bis heute nicht getrennt: Der Stoffaffe „Jubelee“, mit dem ihr der Vater eine Freude machte, ist heute gut 83 Jahre alt, abgegriffen und fast ohne Fell. „Jubelee“hat ihren Lebensweg früh geprägt: „Schon als Kind habe ich von Afrika und der Arbeit dort geträumt.“
Dessert als kreativer Akt
Am schönsten ist es für Willy Puchner, wenn sich Familie und Freunde um eine große Schüssel mit dem „Weihnachtsgrießkoch“versammeln, jenem Kinderessen, das hier mit viel Fantasie aufgetischt wird. „Es ist eine Speise der Nestwärme und Geborgenheit“, sagt der Künstler. Das Rezept ist einfach: ein Liter Milch zum Kochen bringen, wenig Zucker und eine Prise Salz dazugeben und 150 Gramm Grieß in die Milch hineinrieseln lassen. Die Dicke des Breis kann durch mehr oder weniger Grieß gesteuert werden. Danach wird ständig gerührt, bis der Grieß weich erscheint. Dann wird er in eine breite, flache und schöne Porzellanschüssel gegossen. Schon vor dem Anrichten lassen sich die verschiedenen Zutaten vorbereiten, wie zum Beispiel fein geriebene Schokolade, Zimt oder Kakao. Erweitert können die Zutaten mit Schnittenbruch werden, aber auch mit verschiedenen Joghurts. Schokoladeoder Caramel-Sojadesserts sind ebenso möglich wie geschnittene Äpfel, Bananen, Erdbeeren, Himbeeren, Sauerrahm oder Schlagobers. Gegessen wird aus flachen Schüsseln. Mit den Zutaten verziert man die obere Schicht des Grießkochs, so als wäre die blassgelbe oder naturweiße Oberfläche eine Mal-Leinwand. Die Zutaten werden zu Farben, mit denen sich die Oberfläche begießen, beschütten oder belegen lässt. Gegessen wird das Grießkoch, indem man eine bunte Schicht nach der anderen herunterschürft. Dabei genießt man die Gegensätze von warm und kalt sowie von körnig und weich. Der Vorgang des Kolorierens wird des Öfteren wiederholt und Schicht für Schicht gegessen bis der Boden der schönen Porzellanschüssel sichtbar wird. Auch Kater Tiger erhält sein Weihnachtsessen: Ein Stück Huhn oder Fisch, das mit allerlei Trockenfutter verziert wurde. Am liebsten mag er es, wenn er seine Weihnachtsmaus fängt und mit ins Haus bringt.
Reis vom eigenen Feld
Erwin Unger genießt bewusst, was er selber anbaut: Bio-Reis und -Gemüse aus Österreich, gekocht von seiner Partnerin Ramona. Für die „Schwarze Reis-Gemüsepfanne mit Faschiertem von Rind und Schwein“röstet sie zunächst (für 4 Personen) zwei Schalotten und eine rote oder gelbe Zwiebel mit Butter an, dann kommen 15 bis 20 dag des Faschierten dazu. Im nächsten Schritt wird das Gemüse mit Flüssigbutter angeröstet: eine mittelgroße Zucchini und Kohlrabi, ein großer Kürbis Hokkaido, je ein Stück Paprika Rot, Grün, Gelb, zehn Stück Cocktailtomaten und eine Stange Lauch. Gewürzt wird mit: Salz, schwarzem Pfeffer, Zitronenpfeffer, Kreuzkümmel, Suppengewürz, 5 dag ausgepresstem Knoblauch, Sojasauce und Chili. Mit einer Tasse (ca. 30 dag) gegartem Bio-Reis „Schwarzer Seewinkler“und mit einer gewürfelten Mango wird serviert.