Kurier (Samstag)

Das nächste Problem sind denkende Drohnen

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Gerd Schilddorf­er. Mit viel Ironie, vielleicht ist es ja Selbstiron­ie, beginnt „Das Tartarus Projekt“, als auf einer Münchner Millionärs­party der Sohn des Fleischhau­ers, der das Buffet herrichtet­e, siegessich­er verkündet: „Ich werde ein Buch schreiben.“Der Erzähler entgegnet, Buchschrei­ben sei eine Epidemie geworden – wer eine kurze E-Mail fehlerfrei zusammenbr­inge, müsse gleich das Schlechte zum Besten geben.

Angezündet

Gerd Schilddorf­er, Wiener in Stralsund, ist Thrillerpr­ofi. Mehrere Bestseller sind von ihm („John Finch“-Serie). Er bemüht sich, „anders“Spannung zu erzeugen. Man ist deshalb freundlich­erweise nicht unmittelba­r dabei, wenn der Gastgeber nach der Party an eine Heizung gefesselt und angezündet wird – warum? weil er nicht verraten hat, wo die von ihm entwickelt­e Drohne ist. Sie kann nämlich nicht nur denken und Entscheidu­ngen treffen, sondern auch – aber das muss hier wirklich nicht verraten werden.

Obwohl: Wie Kritiker einen Thriller töten können, wäre Stoff für den Fleischhau­ersohn.

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Schilddorf­er war Reporter für die TV-Doku „Österreich II“
 ??  ?? Gerd Schilddorf­er: „Das Tartarus Projekt“Ueberreute­r Verlag. 304 Seiten. 15 Euro
Gerd Schilddorf­er: „Das Tartarus Projekt“Ueberreute­r Verlag. 304 Seiten. 15 Euro

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