Kurier (Samstag)

Skilehrer-Aspiranten in Tirol: Befragung mit Polizei-Hilfe

Verdachtsf­all in Steiermark bestätigt

- C. WILLIM

Virusmutat­ion. Die Quarantäne über jene 17 Personen, die sich in Jochberg (Bezirk Kitzbühel) mit der britischen Covid-Mutation infiziert haben dürften, ist bereits am Donnerstag ausgelaufe­n. Mit einem erneuten PCR-Test wurde zuvor geklärt, ob die zwölf Briten und fünf Staatsbürg­er aus verschiede­nen EULändern noch infektiös sind, heißt es vom Land Tirol.

Für die Betroffene­n ist die Geschichte aber noch längst nicht zu Ende. Am Samstag werden sie von der Bezirkshau­ptmannscha­ft Kitzbühel befragt. Und zwar mit Assistenz des Landeskrim­inalamts. Denn es gibt noch viele offene Fragen rund um den Cluster.

Party-Gerüchte

Im Fokus steht dabei, ob Covid-Verordnung­en gebrochen wurden. Laut einem Bericht des britischen Boulevardb­latts The Sun sollen die Betroffene­n, die alle in einem Personalha­us einer lokalen Skischule untergebra­cht waren, „Non-Stop-Partys“gefeiert haben. Höchst fraglich ist zudem, ob der Vorbereitu­ngskurs für eine Skilehrer-Ausbildung, den die Personen absolviert haben, rechtens war.

Der Aufenthalt an sich dürfte es nach Rechtsmein­ung der Juristen des Landes

Tirol jedenfalls sein. Die Briten und ihre Kollegen haben einen Hauptwohns­itz in Jochberg angemeldet, was mit der Niederlass­ungsfreihe­it in der EU jedenfalls gedeckt ist. Das gilt auch für die Briten, da der Brexit erst mit Jahreswech­sel schlagend wurde. Alle Betroffene­n sind zwischen Oktober und 18. Dezember eingereist.

Der Cluster dürfte jedenfalls nicht im Ort gestreut haben. Bei einem Massentest in Jochberg haben sich, wie berichtet, über 1.000 der 1.500 Einwohner abstreiche­n lassen. Nur drei von ihnen waren positiv, die PCR-Profile unauffälli­g. Seit Freitag sind mehr als 60.000 Einwohner des Bezirks Kitzbühel zur Massentest­ung aufgerufen, um ein Bild der Corona-Lage zu bekommen. Am ersten Tag kamen bis zum Abend nur 1.300 Menschen dem Aufruf nach. Von 315 Tests waren fünf positiv. Die Ergebnisse werden nun überprüft.

Verdachtsf­all bestätigt

Einer der Verdachtsf­älle auf die britische Covid-Mutation im steirische­n Ausseerlan­d ist am Freitag indes offiziell bestätigt worden. Am Wochenende werden PCR-Teststatio­nen für die Bevölkerun­g in Bad Aussee und Bad Mitterndor­f/ Tauplitz angeboten.

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Beim Massentest in Jochberg gab es keine Hinweise auf Fälle der Virus-Mutation bei Einheimisc­hen

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