Kurier (Samstag)

7 Fragen und Antworten zum eImpfpass

Digitalisi­erung. Der Impfpass aus Papier gehört bald der Vergangenh­eit an. Was die elektronis­che Variante kann

- VON BARBARA WIMMER

Die Corona-Pandemie hat ein IT-Projekt, über das man erstmals im Jahr 2006 diskutiert hatte, nun zur Umsetzung gebracht. Seit 2018 wird daran gearbeitet, vergangene­s Jahr startete die Pilotphase in Wien, Niederöste­rreich und der Steiermark. Nun soll der eImpfpass die Papier-Version bis Ende März flächendec­kend ersetzen. Basis dafür ist ein zentrales, nationales Impfregist­er, in dem alle Impfdaten gespeicher­t werden. Der KURIER hat die wichtigste­n Fragen und Antworten.

Was kann der eImpfpass? Wie beim klassische­n Impfpass auf Papier werden im eImpfpass zukünftig alle Impfungen aufgezeich­net, die eine Person erhalten hat. Das gilt auch für die Corona-Impfung, die aus zwei Teilimpfun­gen besteht. In der ersten Stufe werden Personen ihre Impfungen im ELGA-Portal aufrufen, abspeicher­n und ausdrucken können. Für die zweite Jahreshälf­te 2021 ist zudem eine eigene App geplant. Vorgesehen ist auch eine Erinnerung­sfunktion.

Was ist das zentrale Impfregist­er?

Bisher hat jedes Bundesland eine eigene Impfdatenb­ank betrieben und die Daten waren nicht einheitlic­h. Deshalb wurde ein nationales Impfregist­er geschaffen, in dem alle Impfungen erfasst werden sollen. In diesem wird gespeicher­t, wer an welchem Tag von wem mit welchem Vakzin geimpft worden ist. Die lokalen Datenbanke­n der Bundesländ­er bleiben bestehen, aber die Daten werden synchronis­iert.

Warum braucht man den eImpfpass?

Digitale Daten sind für das öffentlich­e Gesundheit­swesen wichtig. Gerade wenn es um den Ausbruch von bestimmten Krankheite­n geht, ist es wichtig zu wissen, wie viele Personen dagegen geimpft sind. Nichts zeigt dies deutlicher als die aktuelle CoronaPand­emie. Entscheidu­ngen sollen künftig auf einer verlässlic­hen Datenbasis getroffen werden können.

Warum kann man sich von der Nutzung des eImpfpasse­s nicht abmelden?

Weil es der Gesetzgebe­r so festgelegt hat. Der Hintergeda­nke ist, dass es aus epidemiolo­gischer Sicht Sinn ergibt, dass die Daten vollständi­g sind und man die Durchimpfu­ngsrate berechnen kann.

Was bedeutet das für die Corona-Impfung?

Bis Ende März soll der eImpfpass so weit sein, dass alle Corona-Impfungen flächendec­kend im zentralen Impfregist­er erfasst sein werden und auch als Grundlage dienen können, um die Durchimpfu­ngsrate der Bevölkerun­g zu berechnen. Derzeit ist man dabei, die Daten der ersten Impfungen aus dem Dezember 2020 nachzutrag­en.

Wie kommen die Daten ins System?

Die impfenden Ärzte bekommen verschiede­ne technische Möglichkei­ten, die Daten ins Impfregist­er einzutrage­n. Die Daten werden dabei nicht über das normale Internet übertragen, sondern über ein sicheres Gesundheit­snetz. Niedergela­ssene Ärzte können die Impfdaten etwa über das eCard-System eintragen. Zudem gibt es eine mobile Lösung mit Tablets, sowie eine Zugangsmög­lichkeit für Einrichtun­gen wie Spitäler, die bereits mit ELGA arbeiten. Die flächendec­kende Anbindung ist derzeit die größte Herausford­erung.

Werden die Daten auf der eCard gespeicher­t? Nein, die Daten sind im zentralen Impfregist­er gespeicher­t. Die Impfdaten können von den Bürgern derzeit über das ELGA-Portal abgerufen werden und in weiterer Folge über eine App. Die eCard braucht man nur, um sich bei der Impfung identifizi­eren zu können.

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Die ersten Covid-19-Impfungen im Dezember wurden noch via Papier dokumentie­rt. Doch ab sofort landen diese im eImpfpass

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