Adieu, Clubbing
Zu Beginn meiner Studienzeit verschlug es mich jedes Wochenende in eine der damals größten Wiener Diskotheken. Es gab drei Räume mit verschiedenen Musikrichtungen – und hier kommen wir schon zum Problem. Wo Hip-Hop gespielt wurde, durfte ich nicht rein, weil noch keine 21 Jahre alt. Dieses „Hier kommst du nicht rein“-Gefühl löste in mir kürzlich auch die App Clubhouse aus, wo Einlass nur auf Einladung eines Mitglieds gewährt wird. Mir ein bissl zu pseudo-elitär, aber ich geb’s zu: Die Neugier hat gesiegt.
Die gute Nachricht: Reinzukommen war weniger schwierig, als damals am Türsteher unauffällig vorbeizuschlüpfen. Nach der Auswahl mich interessierender Themengebiete bekomme ich nun täglich eine Liste mit verschiedensten Audiogruppen vorgeschlagen. Morgens könnte ich eine Runde meditieren, mittags verraten Millionäre ein paar Finanztricks und später kann ich mit einer Gruppe fremder Menschen ein virtuelles FeierabendBierchen trinken.
Die schlechte Nachricht: Irgendwie hab ich schon jetzt keine Lust mehr drauf. Wie damals in der Disco: War ich erst einmal im Hip-HopRaum drin, war der Reiz plötzlich verflogen. So ähnlich geht es mir mit Clubhouse auch.