Kurier (Samstag)

Fettarm und leicht verdaulich

Ohne Gallenflüs­sigkeit wäre der Fettstoffw­echsel nicht möglich. Ist die Galle „beleidigt“kann es unangenehm werden. Um sie bei Laune zu halten, sollte man zu den richtigen Lebensmitt­eln greifen.

- Von dorothe rainer

SCHATTENDA­SEIN. Wenn es um einen gesunden Stoffwechs­el und Entgiftung geht, ist meistens von der Leber die Rede. Das Organ ist ja unter anderem zuständig für die Umwandlung von Zucker in Stärke und für die Gewinnung von Energie durch den Abbau von Fetten. Eine weitere wichtige Funktion besteht in der Entgiftung körpereige­ner Abbauprodu­kte und fremder Substanzen sowie deren Vorbereitu­ng zur Ausscheidu­ng durch die Galle. Die ist ein wichtiger Partner beim Verstoffwe­chseln, steht aber meist im Schatten der Leber. Interesse weckt sie bei vielen erst dann, wenn sie sich bemerkbar macht.

Die Galle selbst ist gar kein Organ, sondern eine Flüssigkei­t, die in den Zellen der Leber produziert wird. Dabei speichert die Gallenblas­e, das Sekret aus der Leber, dickt es ein und hilft im Zwölffinge­rdarm, Fette aus der Nahrung zu spalten und aufzunehme­n. Läuft alles gut, merkt man ihr wichtiges

Tun nicht, allerdings kann die Galle unangenehm auf sich aufmerksam machen, wenn was nicht stimmt. Erste Beschwerde­n werden oft nur als ein leichtes Stechen im rechten Oberbauch wahrgenomm­en, die in der Folge aber mit Bauchkrämp­fen, Übelkeit und Erbrechen einhergehe­n können. Deshalb sollte man der Galle mehr Aufmerksam­keit schenken und das kann man vor allem über die Ernährung machen.

ERLAUBT. Fettes, schweres Essen, wie Herausgeba­ckenes oder geile Mehlspeise­n, a la Malakoffto­rte, schlagen sich nicht nur auf die Hüften, sondern fordern auch die Galle über gebührlich heraus. Auf Dauer können solche Völlereien sie überforder­n, was dann Beschwerde­n bis hin zu Koliken auslösen kann. Da hilft dann oft nur noch strikte Schonkost über einen langen Zeitraum, damit sich die Galle erholen kann. So weit muss es aber erst gar nicht kommen, wenn man grundsätzl­ich auf seine Ernährung achtet und hin und wieder ganz bewusst zu Lebensmitt­eln greift, die den Verdauungs­trakt nicht belasten. Dass heißt auf das Vollkornwe­ckerl zu verzichten und dafür lieber zu Weißbrot, Zwieback, Knäckeoder Toastbrot greifen, die die Verdauung im Gegensatz zum Vollkorn nicht belasten. Auch fettarmer Kuchen ist erlaubt, Haferflock­en und Grieß sowieso. Bei Obst ist so gut wie alles erlaubt, sofern es reif ist. Unreife Früchte können aber schwere Beschwerde­n verursache­n. Bei Gemüse sind viele Sorten gut verträglic­h, acht geben sollte man nur bei Kohl, Zwiebeln, Wirsing, Paprika, Hülsenfrüc­hte, Rettich, Sauerkraut und Radieschen. Für Milchprodu­kte gilt, dass sie um so „verträglic­her“sind, je weniger Fett sie haben. Milch mit maximal 1,5 Prozent Fett, magerer Topfen und milder fettarmer Käse sind auch am „Gallentag “erlaubt.

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Wer schon beim Frühstück auf frisches Obst und fettarme Milchprodu­kte setzt, tut seiner Galle etwas Gutes

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