Fettarm und leicht verdaulich
Ohne Gallenflüssigkeit wäre der Fettstoffwechsel nicht möglich. Ist die Galle „beleidigt“kann es unangenehm werden. Um sie bei Laune zu halten, sollte man zu den richtigen Lebensmitteln greifen.
SCHATTENDASEIN. Wenn es um einen gesunden Stoffwechsel und Entgiftung geht, ist meistens von der Leber die Rede. Das Organ ist ja unter anderem zuständig für die Umwandlung von Zucker in Stärke und für die Gewinnung von Energie durch den Abbau von Fetten. Eine weitere wichtige Funktion besteht in der Entgiftung körpereigener Abbauprodukte und fremder Substanzen sowie deren Vorbereitung zur Ausscheidung durch die Galle. Die ist ein wichtiger Partner beim Verstoffwechseln, steht aber meist im Schatten der Leber. Interesse weckt sie bei vielen erst dann, wenn sie sich bemerkbar macht.
Die Galle selbst ist gar kein Organ, sondern eine Flüssigkeit, die in den Zellen der Leber produziert wird. Dabei speichert die Gallenblase, das Sekret aus der Leber, dickt es ein und hilft im Zwölffingerdarm, Fette aus der Nahrung zu spalten und aufzunehmen. Läuft alles gut, merkt man ihr wichtiges
Tun nicht, allerdings kann die Galle unangenehm auf sich aufmerksam machen, wenn was nicht stimmt. Erste Beschwerden werden oft nur als ein leichtes Stechen im rechten Oberbauch wahrgenommen, die in der Folge aber mit Bauchkrämpfen, Übelkeit und Erbrechen einhergehen können. Deshalb sollte man der Galle mehr Aufmerksamkeit schenken und das kann man vor allem über die Ernährung machen.
ERLAUBT. Fettes, schweres Essen, wie Herausgebackenes oder geile Mehlspeisen, a la Malakofftorte, schlagen sich nicht nur auf die Hüften, sondern fordern auch die Galle über gebührlich heraus. Auf Dauer können solche Völlereien sie überfordern, was dann Beschwerden bis hin zu Koliken auslösen kann. Da hilft dann oft nur noch strikte Schonkost über einen langen Zeitraum, damit sich die Galle erholen kann. So weit muss es aber erst gar nicht kommen, wenn man grundsätzlich auf seine Ernährung achtet und hin und wieder ganz bewusst zu Lebensmitteln greift, die den Verdauungstrakt nicht belasten. Dass heißt auf das Vollkornweckerl zu verzichten und dafür lieber zu Weißbrot, Zwieback, Knäckeoder Toastbrot greifen, die die Verdauung im Gegensatz zum Vollkorn nicht belasten. Auch fettarmer Kuchen ist erlaubt, Haferflocken und Grieß sowieso. Bei Obst ist so gut wie alles erlaubt, sofern es reif ist. Unreife Früchte können aber schwere Beschwerden verursachen. Bei Gemüse sind viele Sorten gut verträglich, acht geben sollte man nur bei Kohl, Zwiebeln, Wirsing, Paprika, Hülsenfrüchte, Rettich, Sauerkraut und Radieschen. Für Milchprodukte gilt, dass sie um so „verträglicher“sind, je weniger Fett sie haben. Milch mit maximal 1,5 Prozent Fett, magerer Topfen und milder fettarmer Käse sind auch am „Gallentag “erlaubt.