Allerweltsschnupfen
Eine Erkältung hat jeder schon einmal mitgemacht. Wer denkt da noch groß darüber nach? Und trotzdem: Da greift man gerade wieder zum Taschentuch, und plötzlich taucht eine Frage auf.
Bringt das ganze Teetrinken wirklich etwas?
Ja, allein die erhöhte Flüssigkeitszufuhr wirkt sich positiv auf eine Erkältung aus. Das Getränk darf aber nicht zu heiß sein. Lauwarm ist ausreichend und schont die ohnehin schon bedienten Schleimhäute. Als Seelentröster vermittelt eine Tasse Tee bereits ein subjektives Gefühl der Besserung. Tatsächlich wird auch das Niesen und Husten über einen längeren Zeitraum reduziert. Weniger Einfluss nimmt Tee auf Halsschmerzen. Pfefferminz- und Kamillentees sollten nicht übermäßig viel getrunken werden, da sie die Schleimhäute austrocknen.
Was hat eine Erkältung mit Kälte zu tun?
Die klassische Erkältungszeit ist der Winter. Da ist es naheliegend, dass die Kälte der Verursacher ist – so ähnlich dachten wohl die alten Römer. Denn in ihrer lateinischen Bezeichnung für eine Erkältung („frigus“) findet sich bereits ein Bezug zur Kälte („frigidus“). Bis heute findet sich dieser auch in vielen anderen Sprachen. Inzwischen weiß man: Kälte spielt nur indirekt eine Rolle. Sie allein verursacht keine Erkältung. Ist man aber länger niedrigen Temperaturen ausgesetzt, schwächt das das Immunsystem. Der Körper wird anfälliger für Erkältungsviren.
Kann man eine beginnende Erkältung stoppen?
Der Versuch lohnt sich: Spürt man erste Symptome, kann ein warmes Bad helfen. Es animiert die Durchblutung und treibt die Abwehrkräfte an. Durch die aufsteigenden Dämpfe schwellen auch die trockenen, gereizten Schleimhäute besser ab. Daher: im 35–38 Grad warmen Wasser für max. 20 Minuten entspannen. Die Wanne nicht voll füllen, Schultern und Knie sollten zur Abkühlung aus dem Wasser ragen. Fühlt es sich nicht mehr angenehm an, lieber das Bad früher abbrechen. Nachher am besten Schlafen gehen. Achtung: Bei bereits ausgeprägtem Schnupfen, Husten oder Fieber ist ein warmes Bad kontraproduktiv und schadet dem Kreislauf.
Warum muss man so oft dreimal hintereinander niesen?
So einiges kann die Nasenschleimhaut reizen. Neben Viren, die sich zum Beispiel durch eine Erkältung angesiedelt haben, gehören auch Allergene (wie Pollen), Staubpartikel oder schädigende Dämpfe dazu. Ein kräftiges Niesen befördert derartige Reizstoffe mit Karacho (und mit bis zu 160 km/h) hinaus.
Warum man dabei oft zum Wiederholungstäter wird, liegt daran, dass das erste Niesen die auf der Schleimhaut festsitzenden Fremdkörper lockert. Herauskatapultiert wird der Großteil erst durch den nächsten Nieser. Sind am Weg hinaus ein paar Reizstoffe hängen geblieben, erledigt ein drittes Niesen die Sache.
Warum verändert sich das Nasensekret?
Es besteht aus Wasser, Proteinen und gelösten Salzen und hält die Schleimhäute feucht: Zeigt der Blick ins Taschentuch ein durchsichtiges Sekret, ist soweit alles okay. Eine Erkältung und andere Atemwegsinfekte kündigen sich meist mit einer zäheren, leicht eingetrübt weißlichen Konsistenz an. Ist sie gelblich bis leicht grünlich verfärbt, stecken abgestorbene Immunzellen dahinter. Das ist eigentlich erfreulich: Es zeigt, dass der Körper auf Hochtouren gegen die Krankheitserreger ankämpft. Eine stärkere Grünfärbung deutet auf eine Nasennebenhöhlenentzündung hin.
Wie krieg ich wieder Luft durch die verstopfte Nase?
Durch eine Erkältung schwellen die Schleimhäute an. Auch das Sekret, das diese feucht hält, wird dickflüssiger. Um den verengten Nasenkanal zu dehnen: Mittel- und Zeigefinger einer Hand zwischen den Augenbrauen platzieren. Die andere Hand (ebenfalls Mittel- und Zeigefinger) direkt oberhalb der Nasenflügel auf dem Nasenrücken aufsetzen. Ohne Ausübung von Druck den Nasenrücken sanft für 30 Sekunden dehnen, in dem die obere Hand ein wenig nach oben und die untere Hand nach unten gezogen wird. Es kann einige Minuten dauern, bis eine Verbesserung spürbar ist.
Schon wird erkältet – ist das ein Zeichen einer schlechten Immunabwehr?
Kaum ist im Winter die eine Verkühlung überstanden, kündigt sich die nächste an. In diesem Fall sollte ein an sich gesunder Mensch weniger seine vermeintlich schlechte Abwehrkraft, sondern sein Verhalten überdenken. So wirken sich Genussmittel (wie Alkohol oder Nikotin), Schlaf- oder Lichtmangel, eine unausgewogene Ernährung oder Stress negativ aus. In einer Zeit, wo ohnehin schon viele Viren zirkulieren, kapituliert das ohnehin schon geforderte Immunsystem früher.