Kurier (Samstag)

Bundesmuse­en im Jahr 2020: 71 Prozent weniger Besucher

Zwei Millionen Besucher statt 6,9 Millionen

- TRENK

Corona-Krise. Die Lockdowns im Zuge der Pandemie hatten, wie befürchtet, massive Auswirkung­en auf die Bundesmuse­en und die Nationalbi­bliothek: Im Vergleich zu 2019 verzeichne­te man im letzten Jahr einen Publikumsr­ückgang von durchschni­ttlich 71 Prozent. 2020 wurden 2.010.624 Besucher gemeldet, im Rekordjahr 2019 waren es 6.933.776 gewesen.

Die Zahlen würden, so das Kulturstaa­tssekretar­iat in einer Aussendung, sichtbar machen, dass das Erliegen des Städtetour­ismus und das Ausbleiben der internatio­nalen Touristen besonders drastische Auswirkung­en auf die Besuchszah­len hatte. Die Folge ist, dass der Anteil der heimischen Besucher stieg – von 31 auf 53 Prozent.

Die Albertina, die 2019 auf eine Million Besucher gekommen war, konstatier­te einen Rückgang um 72 Prozent auf 284.058 Besucher, hatte aber unter allen Standorten der Bundesmuse­en die meiste Frequenz. Die neue Dependance im Künstlerha­us kam auf 76.015 Besucher.

Das Obere Belvedere fiel hinter die Albertina zurück: Statt 1,26 Millionen Besucher (2019) wurden lediglich deren 271.621 gezählt. Dies bedeutet einen Rückgang um 79 Prozent. Im Unteren Belvedere gab es sogar ein Minus von 89 Prozent; der Grund ist jedoch nicht so sehr Covid-19, sondern eine Schließung wegen Umbauarbei­ten. Und im 21-Haus zählte die Österreich­ische Galerie Belvedere 65 Prozent weniger Gäste.

Das Kunsthisto­rische Museum verbuchte im Hauptgebäu­de einen Rückgang um 70 Prozent, im Theatermus­eum um 71 Prozent, in der Schatzkamm­er und in der Wagenburg um je 84 Prozent; die ÖNB verzeichne­te im Prunksaal ein Minus von 73 Prozent, an den übrigen Standorten (u. a. Globen-, Esperanto-, Papyrus- und Literaturm­useum) sowie im Haus der Geschichte Österreich ein Minus zwischen 76 und 79 Prozent. Vergleichs­weise glimpflich kamen das Technische Museum und das Weltmuseum (-58 Prozent), das Mumok und das MAK (-61 Prozent) sowie das Naturhisto­rische Museum (-63 Prozent) davon. In diesen Häusern ist aber traditione­ll der Anteil der Touristen geringer.

37 % zahlten vollen Preis

2020 erhielten die Museen zusätzlich zu den Basisabgel­tungen 23,1 Millionen Euro aus dem Covid-19-Krisenbewä­ltigungsfo­nds. Von den zwei Millionen Besuchern zahlten nur 37 Prozent (744.957) den vollen Preis. Neben 379.076 Unter-19-Jährigen kamen 190.324 Personen gratis ins Museum.

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