Kurier (Samstag)

Künftig 20 Quadratmet­er Platz bei Lebensmitt­eleinkauf

Bisher galt die 10-Quadratmet­er-Regel. Während Spar gelassen bleibt, gehen Nah&Frisch-Kaufleute auf die Barrikaden

- SIMONE HOEPKE

Handel. Wenn am Montag alle Geschäfte wieder öffnen, ändert sich auch für die Supermärkt­e und Diskonter etwas: Sie müssen ihren Kunden künftig mehr Platz beim Lebensmitt­eleinkauf sichern – nämlich 20 statt bisher 10 Quadratmet­er. Das hat das Gesundheit­sministeri­um am Freitag verlautbar­t. Begründet wird die Verschärfu­ng mit dem Gleichheit­sgrundsatz. Es müssen für alle Händler die gleichen Regeln gelten.

Werden sich wegen der neuen Regelung lange Schlangen vor den Lebensmitt­elgeschäft­en bilden?

Spar-Sprecherin Nicole Berkmann bleibt gelassen: „Unsere Geschäfte sind groß genug. Zu normalen Zeiten haben wir gar keine Probleme mit der 20-Quadratmet­er-Regelung.“Das wisse man aus Analysen, die anlässlich der Einführung der 10-Quadratmet­er-Regelung im ersten Lockdown gemacht wurden. Nur bei Hochfreque­nzstandort­en könne es zu bestimmten Zeiten zu Gedränge kommen. „Dann werden wir mehr Kassen besetzen und zusätzlich Mitarbeite­r beim Eingang die Personenza­hl regulieren lassen“, sagt Berkmann. Seitens der Rewe (Billa, Merkur, Penny) heißt es, dass die 20 Quadratmet­er in hoch frequentie­rten Filialen wie beim Wiener Praterster­n sehr problemati­sch seien. Streng genommen wäre hier eine Art „Blockabfer­tigung“nötig.

Groß ist die Aufregung beim Lebensmitt­elhändler Nah&Frisch, der relativ viele Kaufleute mit kleineren Standorten hat. „Warum hier eine Verschärfu­ng für den Lebensmitt­elhandel notwendig sein soll versteht niemand. Die 10 Quadratmet­er pro Kunde haben im Lebensmitt­elhandel perfekt funktionie­rt“, ärgert sich Nah&Frisch-Geschäftsf­ührer Hannes Wuchterl.

Die 10-Quadratmet­er-Regel wurde von Händlern sehr unterschie­dlich kontrollie­rt. In einigen Lebensmitt­elgeschäft­en durfte man nur noch, wenn man ein Einkaufswa­gerl vor sich her schiebt. Standen vor dem Geschäft keine Wagerln mehr, war kein Platz mehr für weitere Kunden. Selbst Buchhändle­r – wie Morawa – haben auf dieses Prinzip gesetzt. In die Filiale durften nur so viele Kunden, wie es Einkaufskö­rbe gab.

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Neues Einkaufser­lebnis: FFP2-Maske und 20 Quadratmet­er Platz

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