Kurier (Samstag)

Ein kurzer Sieg vor dem Saisonstar­t

Dominic Thiem gewann den letzten Test für die Australian Open

- VON HARALD OTTAWA

Die Brust, die die Österreich­er ab Montag bei den Australian Open zur Schau tragen, könnte etwas breiter sein. Nach der Niederlage gegen die Italiener unterlag das Team um Trainer Wolfgang Thiem auch den Franzosen. Dabei waren die Sieger gesundheit­lich nicht auf der Höhe. Gaël Monfils, der neue Schützling von Günter Bresnik, pfiff komplett drauf, er leidet noch an den Folgen einer Verletzung an der Hand, die er sich vor rund zwei Wochen bei einem Wutanfall zugezogen hatte.

So musste sich Benoît Paire herumärger­n, obwohl er nach einer zweiwöchig­en Isolation noch nicht fit war, dazu gesellte sich bei ihm auch eine Verletzung am Schlagarm. Deshalb bekam Dominic Thiem wenig Matchpraxi­s, nach 22 Minuten war die Sache vorbei: Paire gab nach dem ersten Satz (1:6) auf. Nach der Niederlage gegen Matteo Berrettini konnte der Ranglisten-Dritte zumindest anschreibe­n. Es reichte, um zumindest die Plätze zu testen. „Sie sind super-schnell, vielleicht weil so viel darauf trainiert wurde.“

Hobby-Einzelspie­ler

Dennis Novak hatte noch am Dienstag für Aufsehen gesorgt, als er mit Fabio Fognini einen absoluten Weltklasse­spieler schlug. Am Freitag lief es weniger gut: Der ThiemFreun­d unterlag dem 39-jährigen Nicolas Mahut 6:7, 2:6. Dabei hatte der Doppel-Spezialist seit ziemlich genau einem Jahr kein Einzel mehr gespielt, mit seinem Offensivsp­iel entnervte er den Ranglisten-100. Gewiss, früher war Mahut ein guter SingleSpie­ler, wenngleich er mit einer Niederlage berühmt wurde: In Wimbledon unterlag er nach einem elfstündig­en Marathon, der sich über insgesamt drei Tage zog, dem US-Mann John Isner.

Mahut wurde überhaupt zum Matchwinne­r der vom Wiener Richard Ruckelshau­sen betreuten Franzosen. Zum Abschluss besiegte er an der Seite von Édouard RogerVasse­lin, der im November mit Jürgen Melzer beim ATPFinale ins Endspiel gekommen war, die rot-weiß-rote Arbeitsgem­einschaft Philipp Oswald/Sam Weissborn 6:3, 6:3. Oswald war wie Paire vierzehn Tage aufgrund eines Corona-Falls im Flieger in Hotelzimme­r-Isolation.

Fazit: Es gab es schon aufregende­re Tennistage.

Die sollen ab Montag an Ort und Stelle im Melbourne Park folgen. 30.000 Fans dürfen kommen. Maskenpfli­cht gibt es nur in den drei größten Arenen bei geschlosse­nem Dach. Weil es kaum Corona-Fälle in Australien gibt.

Ersatz-Vater

Thiem bekommt es mit einem Kasachen zu tun, im ersten Duell mit Michail Kukuschkin, der Nummer 90, sollte nichts anbrennen. Im Semifinale könnte es zur Neuauflage des Vorjahresf­inales gegen Novak Djokovic kommen. Nicht dabei ist nach CoronaFolg­en Coach Nicolás Massú, dafür springt der von Bresnik gut ausgebilde­te Vater Wolfgang ein. Dennis Novak fordert mit dem Franzosen Adrien Mannarino die Nummer 32 des Turniers.

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REUTERS / KELLY DEFINA
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Thiem-Fans auch in Australien: Sie sahen den Star nur kurz spielen

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