Keine Rede von Kurzarbeit
Cup-Schlager gegen die Austria. Für die Salzburger beginnen intensive 23 Tage mit sieben Härtetests
Mit 27 Titeln ist die Austria Österreichs Rekord-Cupsieger. Der letzte Triumph ist aber schon einige Jahre her: 2009 gewannen die Wiener das Finale in Mattersburg gegen die Admira mit 3:1. Matchwinner war Milenko Acimovic, der in der Verlängerung beide Treffer erzielte.
Der Slowene musste im September 2010 nach einer Knieverletzung seine Karriere beenden. Zu diesem Zeitpunkt war Salzburg noch kein einziges Mal Cupsieger. Erst im Mai 2012 war es so weit: Salzburg besiegte Ried im Finale in Wien mit 3:0.
Zum ersten Cuptitel sind seitdem sechs weitere dazugekommen. Damit sind die Salzburger schon Dritter im Cupsieger-Ranking hinter eben der Austria und dem zweiten Wiener Großklub Rapid, der überhaupt seit 1995 auf den Gewinn des 15. Titels wartet und den Salzburg in der zweiten Runde ausschaltete.
Am heutigen Samstag versucht die Austria in der Red-Bull-Arena, zum dritten Mal seit dem letzten Cuptriumph vor zwölf Jahren die Hürde Salzburg zu nehmen. 2015 setzte es eine 1:2-Finalniederlage nach Verlängerung. Ein Jahr danach war man im Semifinale in Salzburg chancenlos (2:5).
Lange erfolglos
In diesem Jahr stehen einander die beiden Teams schon im Viertelfinale gegenüber. „Wir können die Überraschung schaffen – wenn bei uns alles optimal verläuft“, sagt Austria-Trainer Peter Stöger optimistisch. Allerdings warten die Wiener seit Mai 2018 auf einen Erfolg gegen Österreichs Nummer 1. Das erste Bundesliga-Duell im Herbst endete mit einer 0:2-Heimniederlage.
„Fakt ist, in jeder Partie hast du Möglichkeiten, egal wie groß der Qualitätsunterschied ist. Eine Chance ergibt sich immer“, betont Stöger. Zwei Siege und ein Remis haben die im Jahr 2021 noch ungeschlagenen Austrianer gegen Ried, die Admira und die WSG Tirol geholt. Salzburg hat sogar alle Spiele im neuen Jahr gewonnen – allerdings gegen Gegner,
gegen die man das auch erwarten darf. Dass man in Altach (2:0), gegen Ried (3:0) und in Hartberg (3:0) ohne Gegentor geblieben ist, ist allerdings für den Serienmeister ungewöhnlich.
„Austria Wien ist besser als Altach, Ried und Hartberg“, versichert aber Salzburg-Trainer Jesse Marsch und spricht von einer „schwierigen Aufgabe“– der ersten in einem extrem intensiven Monat. Denn auf die Salzburger warten bis zum 28. Februar noch insgesamt sechs Partien in der Bundesliga und im Europacup.
„Unser Spielplan im Februar ist ein Wahnsinn“, meint Defensiv-Allrounder Albert
Vallci mit Hinblick auf die nächsten Wochen. Und er warnt vor dem heutigen Gegner: „Die Austria kann uns gefährlich werden. Das muss jeder Spieler wissen.“
Schnelles Wiedersehen
Aber es ist nicht nur die Quantität der Spiele, sondern auch die Qualität der Gegner, die einen echten Härtetest darstellt. Schon am kommenden Mittwoch kommt die Austria in der Liga noch einmal nach Salzburg, dann geht es zum Überraschungsteam WSG Tirol.
Die zweite Februar-Hälfte hat es dann überhaupt in sich. Im Sechzehntelfinale der Europa League wartet zweimal der FC Villarreal. Zwischen dem Heim- und dem Auswärtsspiel gegen das Spitzenteam der spanischen Liga kommt es in Salzburg zum Prestigeduell mit Rapid. Zu Ende geht der Februar mit dem Ligaspiel bei Sturm.
Gegen eine Extremrotation hat sich Trainer Marsch nach schlechten Erfahrungen im Herbst ausgesprochen. Ganz ohne zu rotieren wird es in den nächsten Wochen nicht gehen. Einer, der zu Einsätzen kommen könnte, ist David Affengruber. Der 19-jährige Innenverteidiger feierte zuletzt in Hartberg sein Bundesliga-Debüt. Nun erhielt der Niederösterreicher einen Vertrag bis 2022.