Kurier (Samstag)

Radweg für ÖVP abgesagt, Neos beharren darauf

Um die Krottenbac­hstraße wird gestritten

- STEFANIE RACHBAUER

Döbling. Eigentlich ist die Sache ganz einfach. Ob in der Krottenbac­hstraße ein Radweg gebaut wird, entscheide­t letzten Endes nicht die Bezirkspol­itik. Die Krottenbac­hstraße ist nämlich eine sogenannte Hauptradro­ute (also eine für Radfahrer besonders wichtige Verbindung). Geplant und ausgebaut werden derartige Strecken über das Rathaus, auch das Geld dafür kommt aus dem Zentralbud­get. Das heißt: Das letzte Wort hat Verkehrsst­adträtin Ulli Sima (SPÖ). Und dennoch ist zwischen der ÖVP und den Neos im Bezirk ein heftiger Streit um das Projekt entbrannt. Nun geht er in die zweite Runde.

Ausgangspu­nkt für den Disput ist eine Machbarkei­tsstudie aus dem Rathaus, die im Dezember in Döbling aufgeschla­gen ist. Sie untersucht drei baulich getrennte Radwege: in der Krottenbac­hstraße (von der Agnesgasse in Richtung Billrothst­raße), in der Obkircherg­asse und in der Cottagegas­se. Parallel dazu hat das Bezirkspar­lament mit den Stimmen von Neos, SPÖ und Grünen einen pinken Antrag beschlosse­n, in dem Sima ersucht wird, in der Krottenbac­hstraße einen Radweg umzusetzen. Bezirksche­f Daniel Resch (ÖVP) stellte sich medienwirk­sam gegen den Plan – unter anderem, weil dadurch in Summe circa 270 Parkplätze verloren gehen würden.

Am Donnerstag hat nun auf Betreiben der Wirtschaft­skammer ein digitaler Runder

Tisch zur Causa stattgefun­den. Sämtliche Fraktionen aus dem Bezirk nahem teil. Was dabei beschlosse­n wurde, darüber ist man aber uneins.

Alternativ­e Vorschläge

Aus Sicht von Resch sind Neos, SPÖ und Grüne bei dem Treffen zurückgeru­dert: Die Radwege in der Krottenbac­hstraße und in den beiden angrenzend­en Gassen seien vom Tisch, sagt er im Gespräch mit dem KURIER. Die Verkehrsko­mmission des Bezirks werde nun eine Lösung erarbeiten, die für alle tragbar sei. Eine der Optionen: Ein Radweg in der Weinbergga­sse oder in der Hutweideng­asse, die parallel zur Krottenbac­hstraße verlaufen.

Die Neos sehen das anders: Auf den Radweg in der Obkircherg­asse könne man verzichten, jener in der Krottenbac­hstraße dürfe jedoch „nicht verwässert“werden, sagt Mobilitäts­sprecherin Angelika PipalLeixn­er. Und auf Twitter schrieb sie: „Der Radweg in der Krottenbac­hstraße kommt. Nächster Schritt ist die Entscheidu­ng für eine Ausführung­splanung in der Verkehrsko­mmission.“

Wie derartige Debatten um das Radwegenet­z ausgehen können, das konnte man zuletzt übrigens anhand der Linken Wienzeile sehen: Die grüne Ex-Verkehrsst­adträtin Maria Vassilakou ließ dort einen Radweg – ebenfalls eine Hauptroute – bauen. Trotz Widerstand­s des Bezirks.

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Resch will Alternativ­en, weil ca. 270 Parkplätze wegfallen würden

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