Heimische Gäste sollen auf Wachau abfahren
Reisen. In der Region bereitet man sich auf den Start der Tourismus-Saison vor; ein einheitliches Busparksystem kommt
Dürnstein in der Wachau schaffte es in der Vergangenheit nicht nur mit seinen Sehenswürdigkeiten, sondern auch mit dem Thema OverTourism in die Medien. Selbst eine Eintrittsgebühr wurde überlegt, um die Menschenströme besser in den Griff zu bekommen. An den stärksten Tagen wurden um die 12.000 Touristen gezählt – bei nicht einmal 900 Einwohnern.
Der Traum vieler Anrainer, einmal die Gassen der Gemeinde für sich zu haben, wurde dann im Vorjahr aufgrund der Corona-Pandemie wahr. Die Freude darüber hielt sich dann aber in Grenzen, denn die Region lebt vom Tourismus. Flusskreuzfahrten und Busreisen brachen ein. In der Wachau, wo im Jahr 2019 zwischen Mai und Oktober noch 500.000 Nächtigungen gezählt wurden, waren es 2020 im Vergleichszeitraum nur noch 370.000. Rund 42 Prozent weniger Nächtigungen gab es bei den deutschen Gästen.
Ein Plus habe man in der Sommersaison nur bei den Nächtigungszahlen der Inlandsgäste (+6,3 Prozent) verzeichnen können, sagt Bernhard Schröder, Geschäftsführer der Donau Niederösterreich Tourismus GmbH. Auch heuer rechne man vor allem mit heimischen Gästen. „Wir setzen auf den Inlandsmarkt“, sagt Schröder. Dahingehend starte man auch eine Werbeoffensive. Derzeit sei aber unklar, wann die Saison überhaupt beginnen kann.
Outdoor-Sport
Zusätzlich konzentriert man sich darauf, Angebote für Outdoor-Aktivitäten zu erweitern. Vermehrte Nachfrage gäbe es laut Schröder nach Wanderungen mit Gepäcktransport. Den Boom bei der Trendsportart Mountainbiking spürt man auch in der Wachau. Hier will man bestehende Strecken erweitern und neue konzipieren. „Da haben wir Projekte rund um den Göttweiger Berg bis hin zum Jauerling in der Pipeline“, sagt Schröder.
Die aktuell noch ruhige Zeit nutzen Verantwortungsträger derzeit, um sich darauf vorzubereiten, wenn die Touristen wieder in Massen die Wachau aufsuchen. Denn das Coronavirus kommt hier noch als weiteres Problem hinzu.
„Da muss man zusätzlich darauf schauen, dass man mit Lenkungsmaßnahmen entzerrt, damit keine Cluster entstehen“, sagt Schröder. Vermehrt wird man heuer auch auf die Abstandsregeln und Masken-Tragepflicht verweisen.
Dass die Wachau teilweise von Touristen regelrecht gestürmt wird, belegte auch eine Studie der „Kondeor
Tourismusforschung“. Darin wurde auch ein einheitliches Busparksystem empfohlen.
Einheitliches System
Denn derzeit gibt es für Reisebusse unterschiedliche Tarifstrukturen. Um nun ein gemeindeübergreifendes Konzept zu gestalten und eine gemeinsame Überwachung des Parkraums zu ermöglichen, gründet Andreas Nunzer, Obmann der Welterbegemeinden, derzeit die Gesellschaft Regionale Parkraumbewirtschaftung Wachau.
Ab dem kommenden Frühling soll es für Reisebusse ein Regionsticket um 70 Euro geben, das 24 Stunden lang auf gekennzeichneten Busparkplätzen gilt – damit es dann nicht mehr vorkommt, dass Busse „irgendwo“parken, bieten Melk, Spitz, Krems und Dürnstein ausgewiesene Reisebus-Parkplätze.
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