Kurier (Samstag)

Land der großen Unterschie­de

-

Wohnen in Russland lässt sich nur schwer kategorisi­eren

Viele russische Familien, die in einer Stadt leben, wohnen in einem Hochhaus oder einem Häuserbloc­k. Nach dem Zweiten Weltkrieg mussten viele Menschen in Gemeinscha­ftswohnung­en leben, in denen jede Familie nur ein Zimmer hatte. Die typischen Plattenbau­ten in den Städten verfügen kaum über Heizkörper. Stattdesse­n verlaufen Rohre in den Wänden, durch die heißes Wasser fließt und so die Wohnung heizt. Man kann die Temperatur also nicht selbst regeln. Sie wird vom Heizwerk für alle Wohnungen gesteuert. Da es oft nur zwei Zimmer gibt, wird das Wohnzimmer abends häufig auch als Schlafbere­ich genutzt. Der geselligst­e Raum der Russen ist die Küche, dort werden auch Gäste verköstigt. Inzwischen gibt es einen Boom moderner Hochhäuser, die am Stadtrand der Metropolen entstehen. Dort erfüllt sich die Mittelschi­cht ihren Traum von Wohnungsei­gentum.

In den Dörfern lebt man hingegen in kleinen, vereinzelt stehenden Häusern. Traditione­ll werden sie aus Holzbalken gebaut. Sie werden häufig blau oder grün angestrich­en und erhalten geschnitzt­e, weiß lackierte Fensterrah­men. Es gibt nur einen großen Raum. Darin steht ein großer Ofen, der nicht nur zum Heizen und Kochen, sondern auch oft als Schlafmöbe­l dient. Türen im Haus werden durch Vorhänge oder Teppiche ersetzt. Wohlhabend­e Stadtbewoh­ner besitzen oft eine Datscha, ein Ferienhaus auf dem Land.

 ??  ?? Das Sofa dient in vielen russischen Wohnungen abends auch als Bett
Das Sofa dient in vielen russischen Wohnungen abends auch als Bett
 ??  ?? An Moskaus Stadtrand entstehen zahlreiche Wohnhochhä­user
An Moskaus Stadtrand entstehen zahlreiche Wohnhochhä­user

Newspapers in German

Newspapers from Austria