Atriumbauten in Marokko
Hier dominieren orientalisches Lebensgefühl und stolzes Handwerk
In Marokko leben wohlhabende Menschen in Atriumhäusern, sogenannten „Riads“, was so viel heißt wie „Garten mit Bäumen“. Hinter den schlichten Fassaden verbergen sich oft kleine grüne Oasen. Von außen ist den Häusern selten anzusehen, was sich dahinter verbirgt. Meistens hat das Riad zwei Stockwerke, es kann aber auch höher sein. Die Atriumbauweise ermöglicht maximale Privatsphäre. Durch den lichtdurchfluteten Innenhof gibt es auch selten große Fenster nach außen. Weniger wohlhabende Marokkaner leben in kleineren Steinhäusern. Die sind meistens flach und oft hellblau oder weiß gestrichen. Die Dächer der orientalischen Wohnhäuser sind meist flach und bieten eine begehbare Fläche, die vor allem gerne von den Frauen genutzt wird. Hier können sie sich ungestört treffen und aufhalten.
Marokkanische Einrichtung ist sehr detailverliebt. Oft werden Decken mit Stuck versehen, arabische Schriftzeichen zieren die Wände und bunte Fliesen mit floralen Mustern dienen als Bordüre. Geschnitzte Ornamente, geometrische Muster und Linien zieren massive Holzdecken und Holztüren gleichermaßen. Letztere werden außerdem mit goldenen Details oder Metall bereichert. Heimisches Kunsthandwerk wird großgeschrieben, prachtvolle Teppiche und Textilien schmücken Wände und Böden. Auf Sitzpölstern und bunten Kissen wird auch am Boden gesessen.