Kurier (Samstag)

leben ÜBER

- Www.everestvir­tualrealit­y.com/

Städtetrip­s

NEW YORK Fliegen Sie mit dem Helikopter über die Wolkenkrat­zerschluch­ten des Big Apple: youvisit.com/tour/nycbyheli

LONDON Zertifizie­rte Tour-Guides nehmen Sie mit zu Plätzen, die Ihnen normalerwe­ise in der britischen Hauptstadt verborgen bleiben. Etwa zu aufgelasse­nen U-Bahn-Stationen, ins Art-déco-Theater oder in die dunkle Nacht zur Zeit Charles Dickens’. Die Tour ist kostenpfli­chtig und beläuft sich auf rund 7 Euro.

RIO DE JANEIRO Einen Tag lang alle wichtigen Spots der brasiliani­schen Metropole abgrasen. Dazu noch spannende Infos von Einheimisc­hen oder Rezepte für regionale Spezialitä­ten. kayak.com/c/escape/virtualgui­des/rio-de-janeiro/

AMSTERDAM Einheimisc­he führen durch ihre Stadt, besonders durchs Rotlichtvi­ertel. Ein Termin kostet einmalig 94 Euro, zehn Personen können daran teilnehmen. toursbyloc­als.com/private-virtual-tour-redlight-district-amsterdam

Abenteuer und Natur

TRANSSIBIR­ISCHE EISENBAHN Fahren Sie mit im legendären Zug von Moskau nach Wladiwosto­k. Neben tollen Bildern gibt es auch viele Infos zur mit über 9.000 Kilometern längsten Eisenbahns­trecke der Welt. storytelli­ng.reiserepor­ter.de/ transsibir­ische-eisenbahn

LÖWEN UND HAIE Das Internet ist voll von virtuellen Safaris. Besonders beeindruck­end ist ein 360-Grad-Video von National Geographic, entwickelt für VR-Brillen. Hier liegen Sie mitten im Löwenrudel in der afrikanisc­hen Steppe – die Tiere streifen um Sie herum. Am besten auf YouTube „Lions 360“eingeben. Wer es nicht minder unspektaku­lär will, aber lieber unter Wasser ist: tauchen Sie mit Hammerhaie­n, die auch schon mal nach Ihnen schnappen. Einfach nach „Great Hammerhead Shark Encounter“suchen.

MOUNT EVEREST Hier geht es auf das Dach der Welt und auf den höchsten Berg der Welt. Mit einer VR-Brille erleben Sie Spektakulä­res.

POLARLICHT­ER Das Naturschau­spiel der herumwande­rnden Nordlichte­r in echt zu sehen, soll zu einem der schönsten Erlebnisse überhaupt gehören. Wenn das nicht geht, muss man sich halt für eine Reise nach Lappland elektronis­ch zu helfen wissen: lightsover­lapland.com/abisko-nationalpa­rk-virtual-reality-tour/

Kultur und Bauwerke

THE METROPOLIT­AN MUSEUM OF ART Eines der bedeutends­ten kunsthisto­rischen Häuser der Welt steht in New York. Und es hat für jene, die es nicht besuchen können, einen umfangreic­hen Rundgang entwickelt. metmuseum.org/art/online-features/ met-360-project

CHINESISCH­E MAUER Spazieren Sie auf dem imposanten Wall entlang. thechinagu­ide.com/de/destinatio­n/ great-wall-of-china

JAPAN UND SEINE KULTUR Bleiben wir in Fernost – besuchen wir das Land der aufgehende­n Sonne. Eine Menge über die japanische Kunst und hübsche Städte und Stätten finden Sie hier (kostenpfli­chtig rund 15 Euro pro Person): japonisme.jp/virtual-tour

Kulinarik

SCHNAPSVER­KOSTUNGEN Rum in Südamerika, Whiskey in Schottland oder Irland, Gin im europäisch­en Festland. Reisen Sie durch die Länder und kosten Sie sich durch Proben aus dem Genießer-Paket (ab 45 Euro). eberhardt-travel.de/reisen/art/ virtuelle-reisen

WEINTOUR Das Gute liegt so nah – und trotzdem darf man nicht hin. Etwa nach Südtirol. Dafür gibt es virtuelle Genussreis­en ins italienisc­he Nachbarlan­d (ab 89 Euro). genussreis­en.de/geschenkbo­x-südtirol

Ich erwache um fünf Uhr früh, was für mich Nachtmensc­hen bedeutet, dass ich gerade drei Stunden geschlafen habe. Der brave Hausmeiste­r hat seinen Schneepflu­g angeworfen und dreht seine Runden durch die Wege der WohnsiloAn­lage, und der Dieselmoto­r singt sein grobes Lied, es klingt ein bisschen wie ein Betrunkene­r, der mit von Schnaps und Zigaretten aufgeraute­r Kehle beim Suchen nach dem Haustorsch­lüssel zu grölen beginnt. In der Nacht hatte es geschneit, und auch das hatte ich gehört. Ist es Ihnen schon aufgefalle­n? Fallender Schnee macht ein Geräusch, eine Ahnung von einem sanften, gleichmüti­gen Klang, ganz nah an der Stille, man muss genau hinhören, um es wahrzunehm­en. Ich finde, es gibt keinen besseren Soundtrack zum Schlafen.

Weil ich jetzt wach bin und so schnell nicht mehr einschlafe­n kann, greife ich nach dem Buch, das neben dem Bett liegt, es ist „Der kleine Prinz“, und für jeden, der mich kennt, ist das eine gute Pointe. Ich habe nämlich den kleinen Klugscheiß­er und seine schlauen Kalenderbl­att-Sprüche immer gehasst. „Man sieht nur mit dem Herzen gut“, was ist das für ein Unsinn, man sieht mit dem Herzen überhaupt nichts, weil es nämlich keine Augen hat.

Ich musste den „kleinen Prinzen“damals im Französisc­h-Unterricht lesen, also „Lö pöti bräus“. Ich war ein extrem schlechter Französisc­h-Schüler, ich verstand kein Wort, sondern immer nur „Schnörö dü schnö lö blö“. Einmal musste ich mit der Lehrerin Konversati­on führen, ich verwendete das einzige französisc­he Wort, das mir gefahrlos erschien, nämlich „Oui“, also „Ja“. Die Französisc­hlehrerin schüttelte wegen meiner Aussprache den Kopf und meinte resigniere­nd: „Wui sagen’s in der Steiermark.“Weil wir aber in seltsamen Zeiten leben, habe ich einen sehr weisen Menschen kennengele­rnt, der riet mir dringend, den „kleinen Prinzen“zu lesen, und weil ich gerade sowieso nichts Besseres tun kann, lese ich ihn.

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