Salzburg klammert sich an den Strohhalm Europa League. Beim Meister wird trotz der 0:2-Heimniederlage gegen Villarreal vom Aufstieg ins Achtelfinale geredet
Nach den Hinspielen schaut es derzeit ganz danach aus, als würde das Achtelfinale der Europa League erstmals seit 2017 wieder ohne österreichische Beteiligung stattfinden. Ein Aufstieg des WAC ist nach der 1:4-Niederlage gegen Tottenham im nach Budapest verlegten Heimspiel praktisch ausgeschlossen. Und auch ein Weiterkommen der Salzburger nach der 0:2Heimniederlage gegen Villarreal wäre schon eine große Sensation.
Beim Serienmeister rechnet man sich vor dem Rückspiel am Donnerstag in Spaniens Fliesenmetropole allerdings durchaus Chancen aus. „Der Aufstieg ist noch möglich, aber es wird ganz schwer“, meinte Trainer Jesse Marsch. Noch optimistischer ist Cican Stankovic: „Es ist noch alles drinnen. Wenn jemand zwei, drei Tore schießen kann, dann sind das wir“, sagte der Keeper, der einen Elfmeter von Paco Alcacer abwehren konnte und so eine noch höhere Niederlage verhinderte.
Doch viel spricht nicht dafür, dass es die Salzburger schaffen, erstmals in der Ära Red Bull (seit 2005) nach einer Heimniederlage im Hinspiel doch noch aufzusteigen.
Zu clever und abgebrüht traten die Spanier in der RedBull-Arena auf. Von einer Verunsicherung nach einer Serie von zuletzt fünf sieglosen Ligaspielen war nichts zu sehen. „Wir haben gegen einen schlauen Gegner gespielt, einen mit vielen intelligenten Spielern“, sagte Marsch.
Vieles erinnerte in Salzburg an das Sechzehntelfinale im Jahr 2015. Auch vor sechs Jahren durfte man mit den Spaniern mitspielen, war aber letztlich in beiden Partien chancenlos (1:2 in Villarreal, 1:3 in Salzburg). Schon damals hatte der Gegner die Red-Bull-DNA entschlüsselt, das wurde am Donnerstag perfekt kopiert.
Veränderte Elf
2015 hatten die Salzburger im Jänner mit den Abgängen von Alan und Kampl einen ziemlichen personellen Aderlass. Trainer Hütter musste einen Neustart wagen, der gegen Villarreal nicht klappte. Auch Marsch hatte eine andere Elf zur Verfügung als im Champions-League-Herbst.
Während Abwehrchef André Ramalho fix zurückkommt und auch Max Wöber wohl fit sein wird, werden Sékou Koita und Mohamed Camara wegen ihrer dreimonatigen Dopingsperre auch im zweiten Duell fehlen.
Vom WAC hatte sowieso niemand den Aufstieg gegen Tottenham erwartet. Deshalb war auch Trainer Ferdinand Feldhofer nach der 1:4-Niederlage im Hinspiel nicht unzufrieden. „Wir haben gegen ein absolutes Weltklasseteam gespielt, das uns keineswegs unterschätzt hat und uns dauernd unter Druck gesetzt hat“, analysierte der Steirer im Dienst der Kärntner.
Auch wenn vor dem Rückspiel am Mittwoch die Aufstiegsfrage geklärt ist, will der
WAC-Coach auf die Leistung in der zweiten Hälfte aufbauen, die immerhin 1:1 endete. „Nach dem 0:3 hat die Mannschaft große Moral bewiesen. Wir hatten da mehr Offensivaktionen, als ich es mir vorher erwartet hatte.“