Astronauten-Training. Unter Tausenden Bewerbern wird für einige der Traum vom All wahr. Ein Beruf, der vieles abverlangt
Hinter den Zeilen
sehr intensiv. Man muss schon Freude am Lernen und Üben haben, aber das macht auch Spaß“, sagt Boos.
Schweben lernen
Das kann auch Suzanna Randall bestätigen. Die Astrophysikerin hat gerade ihr Basistraining beendet. Überraschend war für sie, wie viel Wissen man sich tatsächlich aneignen muss: „Man stellt sich das immer so actionreich vor, aber ein Großteil besteht aus Theorie“, sagt sie im Gespräch mit dem KURIER. Sie liebt vor allem das Fliegen: „Das tollste Erlebnis war es, in den Parabelflügen die Schwerkraft zu erleben“, erinnert sie sich. Dabei fliegt ein Flugzeug quasi im Zick-Zack steil auf- und abwärts. Während der Übergänge von Steigzu Sinkflug schwebt man.
Nach Tests, Übungen und Basistraining folgt: noch mehr Training. Denn mit den gewonnenen Grundvoraussetzungen müssen sich die Astronauten dann auf ihre Expedition vorbereiten. „Was Astronauten ausmacht, ist, dass sie oft Allround-Talente
Randall.
Das weltweit wachsende Interesse an der Raumfahrt und zusätzliche Transportmöglichkeiten durch Privatunternehmen wie SpaceX könnten künftig weit mehr Astronauten erfordern. sind“,
Mehr Frauen im All
erklärt
Suzanna Randall hat einen neuen Weg gewählt, um ihren Traum vom Weltraum wahr werden zu lassen. Denn neben Agenturen wie ESA und NASA beginnen vereinzelt auch private Organisationen, Ausbildungen anzubieten. Randall ist eine von zwei Anwärterinnen bei „Die Astronautin“. Die gemeinnützige Stiftung will die erste deutsche Frau ins All bringen. Diese Öffnung des Astronautenberufs begrüßt Randall. „Es ist ein neuer Weg, der immer leichter zugänglich wird. Wir trainieren auf eine einmalige Mission und kehren dann wieder in unsere Berufe zurück“, so die Astrophysikerin.
Dafür hatte man auf die Unterstützung der deutschen
Bundesregierung gehofft, um die 50 Millionen US-Dollar für ein Ticket aufzubringen, doch die blieb bisher aus. Um die Mission zu finanzieren, bietet die Stiftung ihre Zeit auf der ISS für kommerzielle Forschung an. Ein Projekt soll gemeinsam mit dem deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) durchgeführt werden. Dabei wird untersucht, wie sich die Augen in der Schwerelosigkeit verändern.
Ein weiteres Ziel der Stiftung ist es, Frauen und Mädchen stärker für naturwissenschaftliche und technische Studiengänge zu begeistern. Dafür wird Bildungsarbeit geleistet, um Vorbilder zu schaffen. Auch die ESA appelliert verstärkt an Frauen, sich zu bewerben und reagiert auf die steigende Zahl an Expeditionen mit einer Neuerung. Neben den Berufsastronauten wird auch ein Reserve-Team ausgewählt und ausgebildet. Nach erfolgreichem Basistraining kehren sie in ihre Berufe zurück und bleiben auf Abruf bereit, sollte sich ein Missionsplatz öffnen.