Kurier (Samstag)

Faßmann verteidigt Rückkehr zum Präsenzunt­erricht Wien steht wieder ein Demo-Wochenende bevor

Ausnahme ab Montag für Abschlussk­lassen Polizei warnt / Verkehrssp­erren drohen

- K. AUER

Bildung. Die Abschlussk­lassen im Osten kehren ab Montag trotz Lockdown in den Präsenzunt­erricht zurück. Bildungsmi­nister Heinz Faßmann (ÖVP) hat diese Maßnahme in der ZiB2 verteidigt. Das Testkonzep­t sei in Österreich „weiter“als in den Nachbarsta­aten, alle Voraussetz­ungen gegeben. Er halte es für wichtig, dass Schüler in Abschlussk­lassen jeden Tag in der Schule nutzen können – vor allem die Maturaklas­sen, deren regulärer Schulbetri­eb bereits im April ende, betonte Faßmann.

Kritik von Gewerkscha­ft, Direktoren und Lehrern, dass sie mit Montag vor einer unlösbaren Aufgabe stünden, ließ der Minister nicht gelten. „Hier ist Flexibilit­ät angesagt“, sagte er in der Presse. Der Stundenpla­n müsse nicht starr eingehalte­n werden, Direktoren könnten Stunden umschichte­n. Insgesamt trage er das aktuelle Distance Learning mit, strebe aber nach 18. April wieder eine gänzliche Rückkehr zum Präsenzunt­erricht in der Ostregion an, betonte Faßmann: „Die Zahlen sind derzeit günstig.“

Wichtig für alle Maturanten: Die Matura kann man heuer nur mit negativem Corona-Testergebn­is absolviere­n. Der Test kann vor Ort gemacht werden, Antigenode­r PCR-Tests von befugten Stellen gelten ebenso.

Demonstrat­ion. 22 Demonstrat­ionen gegen die Corona-Maßnahmen wurden in Wien für heute, Samstag, bei der Polizei angemeldet. Stand Freitagnac­hmittag wurden vier davon untersagt und eine zurückgewi­esen. Bei drei Versammlun­gen prüft die Polizei noch.

Jedenfalls ist mit Verkehrssp­erren zu rechnen. Da nicht ausgeschlo­ssen werden könne, dass sich Teilnehmer trotz Untersagun­g treffen, würden ausreichen­d Polizisten im Wiener Stadtgebie­t im Einsatz sein, heißt es bei der Polizei. Bei den untersagte­n Demonstrat­ionen handelt es sich um drei am Heldenplat­z und um einen „Spaziergan­g“am Ring. Man habe Versammlun­gsfreiheit und das Ziel, das Infektions­risiko zu lindern, abgewogen – und „zugunsten des Gesundheit­sschutzes entschiede­n“, heißt es bei der Landespoli­zeidirekti­on Wien.

Jene Demo, für die in sozialen Netzwerken derzeit am meisten geworben wird, wird von der Polizei noch überprüft. Dabei soll es sich um eine Art „Party gegen den Lockdown“im Schweizerg­arten handeln.

Die Polizei ersucht im Vorfeld erneut, „von einer Teilnahme an Großversam­mlungen abzusehen“und warnt vor der Auflösung etwaiger Versammlun­gen und „empfindlic­hen Strafen“.

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