Aus Franz-Josefs-Bahnhof wird nun „Francis“
Büros, Gastronomie, Wohngebäude und ein Hotel – rund um den Franz-Josefs-Bahnhof entsteht ein neues Stadtteilzentrum. 2023 soll das „Althan Quartier“fertiggestellt werden. Hat es das Zeug zum beliebten Grätzel?
» Zugegeben, der Franz-JosefsBahnhof in Wien-Alsergrund hat seine besten Jahre bereits hinter sich. Die Bahnhofshalle war meist menschenleer und der Platz vor dem Bahnhof ist seit langem ein Treffpunkt für Obdachlose. Hier wirdsichindennächstenJahrenjedoch einiges ändern. Der Immobilienentwickler 6B47 plant mit dem „Althan Quartier“ein innerstädtisches Großprojekt. Das Viertel soll dadurch wiederbelebt und aufgewertet werden. Der Kopfbau des Bahnhofs, in dem lange Zeit die Bank Austria untergebracht war, wird bis auf das Stahlbetongerüst rückgebaut und erneuert.
Unter dem Projektnamen „Francis“werden auf über 44.000 Quadratmetern Fläche nicht nur Büros, sondern auch Geschäfte, Gastronomie und ein Kindergarten einziehen. Die Treppen vor dem Bahnhof werden komplett abgebaut – hier soll ein öffentlicher Raum entstehen. „Wir schaffen eine neue Welt für alle, die zukünftig dort leben und arbeiten werden. Eine neue Verweilqualität“, so der Vorstand der 6B47 Real Estate Investors AG, Friedrich Gruber.
Mit „dort leben“meint Gruber die zusätzlich geplanten neuen Wohnbauten „Sophie“und „Joseph“, die Teil des Projektes sind. „Wir möchten aus dieser Büromonokultur eine gemischt nutzbare Immobilie machen.“Die
Mietwohnungen werden zwischen 50 und 70 Quadratmeter groß sein und mit Balkon ausgestattet. „Es gibt aber auch eine Gemeinschaftsterrasse und Gemeinschaftsräume.“Treffpunkt des „Althan Quartier’s“soll eine gemeinsame Plaza werden: „Sie entsteht oberhalb des Bahnhofs, auf neun Metern Höhe. Das wird die Kommunikationsfläche
für Wohnen, Hotel, Gastronomie und die Büronutzung“, so Gruber.
Ja, auch ein Hotel soll in der Althanstraße, zusätzlich zur Hochgarage, auf den oberen zwei Geschoßen einziehen. 2023 soll das Großprojekt fertig werden. Die Chancen stehen jedenfalls gut, dass bis dahin Hotels und Gastronomie wieder öffnen dürfen. «
Ein zauberhafter Wintergarten verbindet nun die zwei Wohnungen von Familie Rogy. Martina Rogy lebt mit ihrem Freund Stefan und ihren Kindern auf zwei Etagen. Im Jahr 2019 haben sie zwei übereinander liegende Eigentumswohnungen zusammengelegt und nun 160 Quadratmeter zum Wohnen und Arbeiten zur Verfügung. Das Problem war: Wie verbindet man beide Wohnungen?
Es entstand die Idee, einen Wintergarten mit Wendeltreppe zu bauen. Bis sie allerdings die Genehmigung von der Baubehörde dafür hatten, vergingen sieben Monate. Dann konnte mit dem Bau der Metallkonstruktion und den großen Fenstern begonnen werden. Gestrichen wurde der Wintergarten im typischen Otto-Wagner-Grün. Die Treppe wurde aus einem Turm in Graz ausgebaut.
Entdeckt hat sie Rogy im Internet. „Sie gleicht der im Palmenhaus im Tiergarten Schönbrunn.“Der Wintergarten hat 30 Quadratmeter und ist 7,50 Meter hoch. Eine Fußbodenheizung hält den Raum warm, im Sommer kühlt die Klimaanlage. „Die Kinder lieben den Raum, weil er so hell ist. Aber bald kommt hier noch eine Couch hinein. Und im Sommer gehen wir das nächste Projekt an. Den Garten.“