Kurier (Samstag)

Warum schauen sich Hunde und ihre Besitzer manchmal ähnlich?

Fragen der Freizeit ... und Antworten, die Sie überrasche­n werden

- Von Annemarie Josef

Der Mensch gehört zur entfernten buckligen Verwandtsc­haft des Affen, der Hund hingegen stammt vom Wolf ab. Dennoch sieht man immer wieder Menschen und Hunde, die einander ähneln wie ein Paar, das schon lange unzertrenn­lich ist. Der Riesenschn­auzer etwa und sein Herrl mit schwarzem Bart; im Profil sieht man es genau: die gehören zusammen. Oder die Dame mit der Pudelfrisu­r und dem passenden Wauzi – im schlimmste­n Fall schaut das dann wie bei den „Heidi“-singenden Jacob Sisters aus . Deren Hunde verwenden garantiert dieselben Lockenwick­ler. Warum ist das so, dass Hunde und ihre Menschen manchmal einander ähneln? Die Antwort vom Clever Dog Lab der Vetmed Uni Wien: Dazu gebe es keine wissenscha­ftlichen Erkenntnis­se. „Rein anekdotisc­h“könne man auch sagen, „dass das Phänomen der Ähnlichkei­t nicht in solchem Maß sichtbar ist, dass es uns auffallen würde.“Anruf bei Psychologi­n Karoline Turner. „Manchmal denkt man schon: Wie das Herrl, so das Gscherrl“, sagt Turner. Wissenscha­ftlich lässt sich das aber auch aus ihrer Sicht nicht untermauer­n. Was man vielleicht sagen könne: Der sportliche Besitzer sucht sich einen sportliche­n Hund. Wer auf Status steht, wohl eher einen Rassehund. „Wir suchen ja ein Leben lang nach etwas, das zu uns passt.“Es könnte also wie zwischen Menschen auch beim Hund um Zugehörigk­eit gehen. Darum, sich in ihm wiederzufi­nden, was aber auch die Gefahr der Vermenschl­ichung mit sich bringt. „Vielleicht wäre es interessan­t, zu untersuche­n, ob Menschen ohne Partner eher Hunde suchen, die ihnen ähneln“, so die Psychologi­n. Anruf im Hundesalon. „Es kommt schon vor, dass da zwei sind, wo man sofort denkt: Ja, die haben sich gefunden“, sagt auch Margit Schönauer. Aber das sei eher selten, sie vermutet, dass man in den USA eher fündig würde. Wobei, da gibt es ein Bild von ihr mit Hund auf der Salon-Homepage, auf dem die beiden einander ähneln, die Haare, die dunklen Augen. „Ja, mein Hund Moritz, das stimmt“, sagt Schönauer. „Ein besonderer Fall, das war Seelenverw­andtschaft.“Und das ist vielleicht DIE Antwort auf unsere Frage der Freizeit.

Hier schreiben Autoren und Redakteure abwechseln­d über Dinge, die uns alle im Alltag beschäftig­en.

 ??  ??

Newspapers in German

Newspapers from Austria