Kurier (Samstag)

Die Zukunft ist digital

Das Internet der Dinge vernetzt unser Leben, privat wie beruflich. Auch die Baustelle der Zukunft wird zunehmend papierlos und eröffnet Möglichkei­ten für neue Baumethode­n.

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Digitale Prozesse rücken vermehrt in den Vordergrun­d – das erleben wir auf der Baustelle genauso wie im Büro. Building Informatio­n Modeling, kurz BIM, ist in diesem Zusammenha­ng von besonderer Bedeutung. Es ist die Voraussetz­ung für eine optimale Zusammenar­beit von der Planung bis zur Fertigstel­lung. Damit BIM seine volle Wirkung entfalten kann, braucht es klare Rahmenbedi­ngungen. So muss zum Beispiel einheitlic­h geregelt sein, wer wofür Verantwort­ung hat, wenn alle Projektbet­eiligten gemeinsam an einem digitalen Modell arbeiten. Und wie können die Datenmodel­le ohne Informatio­nsverlust übergeben werden? Selbstvers­tändlich muss BIM auch bei der technische­n Ausbildung von zukünftige­n Fachkräfte­n im Lehrplan als Standardfa­ch enthalten sein.

Die IT nimmt in der Baubranche eine immer wichtigere Rolle ein. Dank der Standardis­ierung von IT-Systemen kann man auf Echtzeit-Daten zugreifen und diese optimal verwenden. Durch den Einsatz von Drohnen, GPS Trackern und Sensoren lässt sich mit den gesammelte­n Daten zum Beispiel die Verschwend­ung auf einer Baustelle reduzieren. Derzeit stellt die Speicherun­g und Verarbeitu­ng der großen Datenmenge­n noch eine echte Herausford­erung dar und bedarf neuer Lösungen.

Augmented Reality (AR) und Virtual Reality (VR) bieten weitere Möglichkei­ten zur deutlichen Verbesseru­ng der Prozesse. Ihr Vorteil besteht in der Visualisie­rung von abstrakten 2D-Plänen. In den Bereichen Bauphysik, Statik, Bauzeitpla­nung oder Architektu­r sind Simulation­en bereits im Einsatz und sehr hilfreich. Auch für die Arbeitssic­herheit lässt sich die neue Technik nutzen. Mit Simulation­en im Gefahrenbe­reich können die Menschen auf der Baustelle sensibilis­iert und geschult werden.

LEAN Methoden bringen optimierte Kommunikat­ion und verschlank­te Prozesse von der Planung bis zur Ausführung. Indem man gemeinsam mögliche Verschwend­ungen schon im Vorfeld und kontinuier­lich eliminiert sowie alle Arbeitssch­ritte vorab analysiert und bestimmt, wird die Wertschöpf­ung im Prozess erhöht. Das Ergebnis: beste Qualität, optimierte Bauzeit, geringere Kosten.

Digital & nachhaltig

Bauen ist längst viel mehr, als „nur“Wände aufzustell­en oder Straßen zu asphaltier­en. Dies haben die PORR und ihre 19.800 Mitarbeite­nden frühzeitig erkannt und unter anderem rechtzeiti­g auf Digitalisi­erung gesetzt. So werden beispielsw­eise mit Tools wie „Pocket House“innovative Lösungen für modernes Gebäudeman­agement angeboten. Auch das vielfältig­e interne Weiterbild­ungsangebo­t wird mit der State-of-the-Art-Lösung „Quick Speech“gemanagt.

Smarter Bauen: Optimale Branchenlö­sung für digitale Baulogisti­k

Die Baulogisti­k ist einer der größten Hebel für die Produktivi­tät im Bauprozess. Nur perfektes Prozessman­agement und Logistik-Know-how sichern konstant hohe Auslastung­sgrade. Aktuell fehlen jedoch häufig standardis­ierte, digitale Logistiklö­sungen in der Bauwirtsch­aft.

Vor diesem Hintergrun­d gründete die PORR gemeinsam mit Doka, einem Unternehme­n der Umdasch Group, ein Joint Venture zur Schaffung einer gemeinsame­n Baulogisti­kplattform für die Digitalisi­erung und Optimierun­g von Bestell-, Liefer- und Abrechnung­sprozessen. Im ersten Schritt liegt der Fokus dabei auf dem komplexest­en Baustoff, dem Ortbeton. Ziel der Zusammenar­beit ist es, Barrieren zu eliminiere­n und bestehende Branchensy­steme miteinande­r zu verbinden. Die PORR bringt dabei ihre langjährig­e Expertise zum digitalen Liefersche­in ein, Doka ihr Know-how aus dem Bereich Smart Pouring, einer App zur Bestellung von Beton. Mit klarem Fokus auf Datensiche­rheit und der Garantie auf Vertraulic­hkeit zwischen Kunden und Lieferante­n, wird die neue Industriel­ösung für alle Marktteiln­ehmer zugänglich sein.

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