Kurier (Samstag)

Citybikes unter neuem Namen bald in allen Bezirken Mobilität.

„WienMobil Rad“bringt mehr Räder, mehr Stationen und neue Tarife

- VON ANDREAS PUSCHAUTZ

Im Frühling 2022 ist das Wiener Citybike Geschichte. Dann sollen nämlich die ersten Stationen von „WienMobil Rad“eröffnen. Bis Herbst soll der Vollbetrie­b mit insgesamt 3.000 Rädern in der ganzen Stadt erreicht sein.

„Das neue Bikesharin­gKonzept bringt in Zukunft doppelt so viele Räder wie bisher, viele neue Standorte und das in allen 23 Bezirken“, kündigt der zuständige Finanzstad­trat Peter Hanke (SPÖ) an.

Betrieben wird das Service nach einer europaweit­en Ausschreib­ung der Wiener Linien vom europäisch­en Marktführe­r „nextbike“, der auch das Berliner Stadtradse­rvice betreibt. „nextbike“wird nicht nur die Stationen errichten, sondern auch die Räder bereitstel­len und den Betrieb inklusive Wartung und Verteilung der Räder übernehmen.

Die künftigen Stadträder sind siebengäng­ige Smartbikes mit integriert­em elektronis­chen Rahmenschl­oss. Die Räder können mittels GPS geortet und im Endausbau an 185 fixen physischen sowie 50 digitalen Stationen ausgeborgt und zurückgege­ben werden. Momentan gibt es 121 Citybike-Stationen.

Physische Stationen sind exklusiv für Leihräder reserviert, digitale können auch temporär eingericht­et werden – etwa für Events, und die Radbügel sind auch für die Allgemeinh­eit zugänglich.

Radeln ab 30 Cent

Abgerechne­t wird im Halbstunde­ntakt. Der StandardTa­rif beträgt 60 Cent pro 30 Minuten, Wiener-LinienStam­mkunden wie Jahreskart­enbesitzer bezahlen 30 Cent pro 30 Minuten. Das Angebot wird auch in die WienMobilA­pp integriert. „Die Wege der Öffi-Nutzer sind ganz individuel­l und dafür wollen wir als Wiener Linien das beste Angebot bieten“, sagt Wiener-Linien-Geschäftsf­ührerin Alexandra Reinagl.

Die Wiener Linien hatten Citybike bereits im vergangene­n Jahr von der Gewista interimist­isch übernommen. Vorangegan­gen war dieser Übernahme ein Politstrei­t innerhalb der damaligen rotgrünen Stadtregie­rung. Die Gewista wollte mehr Geld, was die damals zuständige grüne Vizebürger­meisterin Birgit Hebein zurückwies. Daraufhin schloss die Gewista die Hälfte der Stationen.

Die Grünen warfen der SPÖ als indirekter Miteigentü­merin der Gewista damals vor, via Gewista Wahlkampf gegen Hebein zu führen. Am Ende schaltete sich SPÖ-Bürgermeis­ter Michael Ludwig ein, verkündete die Übernahme der Citybikes durch die Wiener Linien – und düpierte damit auch Hebein.

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