Citybikes unter neuem Namen bald in allen Bezirken Mobilität.
„WienMobil Rad“bringt mehr Räder, mehr Stationen und neue Tarife
Im Frühling 2022 ist das Wiener Citybike Geschichte. Dann sollen nämlich die ersten Stationen von „WienMobil Rad“eröffnen. Bis Herbst soll der Vollbetrieb mit insgesamt 3.000 Rädern in der ganzen Stadt erreicht sein.
„Das neue BikesharingKonzept bringt in Zukunft doppelt so viele Räder wie bisher, viele neue Standorte und das in allen 23 Bezirken“, kündigt der zuständige Finanzstadtrat Peter Hanke (SPÖ) an.
Betrieben wird das Service nach einer europaweiten Ausschreibung der Wiener Linien vom europäischen Marktführer „nextbike“, der auch das Berliner Stadtradservice betreibt. „nextbike“wird nicht nur die Stationen errichten, sondern auch die Räder bereitstellen und den Betrieb inklusive Wartung und Verteilung der Räder übernehmen.
Die künftigen Stadträder sind siebengängige Smartbikes mit integriertem elektronischen Rahmenschloss. Die Räder können mittels GPS geortet und im Endausbau an 185 fixen physischen sowie 50 digitalen Stationen ausgeborgt und zurückgegeben werden. Momentan gibt es 121 Citybike-Stationen.
Physische Stationen sind exklusiv für Leihräder reserviert, digitale können auch temporär eingerichtet werden – etwa für Events, und die Radbügel sind auch für die Allgemeinheit zugänglich.
Radeln ab 30 Cent
Abgerechnet wird im Halbstundentakt. Der StandardTarif beträgt 60 Cent pro 30 Minuten, Wiener-LinienStammkunden wie Jahreskartenbesitzer bezahlen 30 Cent pro 30 Minuten. Das Angebot wird auch in die WienMobilApp integriert. „Die Wege der Öffi-Nutzer sind ganz individuell und dafür wollen wir als Wiener Linien das beste Angebot bieten“, sagt Wiener-Linien-Geschäftsführerin Alexandra Reinagl.
Die Wiener Linien hatten Citybike bereits im vergangenen Jahr von der Gewista interimistisch übernommen. Vorangegangen war dieser Übernahme ein Politstreit innerhalb der damaligen rotgrünen Stadtregierung. Die Gewista wollte mehr Geld, was die damals zuständige grüne Vizebürgermeisterin Birgit Hebein zurückwies. Daraufhin schloss die Gewista die Hälfte der Stationen.
Die Grünen warfen der SPÖ als indirekter Miteigentümerin der Gewista damals vor, via Gewista Wahlkampf gegen Hebein zu führen. Am Ende schaltete sich SPÖ-Bürgermeister Michael Ludwig ein, verkündete die Übernahme der Citybikes durch die Wiener Linien – und düpierte damit auch Hebein.