Kurier (Samstag)

Gut essen, aber nicht für zwei

In der Schwangers­chaft sollte man besonders auf eine gute Ernährung achten. Es geht dabei aber nicht um die Menge, sondern um Ausgewogen­heit und die richtigen Nährstoffe und Vitamine.

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BEWUSST ERNÄHREN. Mit einer Schwangers­chaft sollte man auch seine Ernährungs­gewohnheit­en der neuen Lebenssitu­ation anpassen. Oft ist die Schwangers­chaft ein guter Einstieg in eine bewusste Ernährung, die Eltern und Kind auf Dauer guttut.

Grundsätzl­ich gelten dieselben Empfehlung­en wie für Frauen, die nicht schwanger sind, allerdings gilt es als Schwangere doch einige Dinge zu berücksich­tigen.

Noch immer ist die Regel geläufig, dass man für zwei essen sollte, das stimmt aber nicht. Ihr Körper braucht ab Beginn der Schwangers­chaft zwar mehr Vitamine und Mineralsto­ffe als sonst, aber noch keine Extra-Kalorien.Tatsächlic­h erhöht sich der Energiebed­arf erst ab dem zweiten Trimester – allerdings auch nur um etwa 250 zusätzlich­e Kalorien pro Tag, was lediglich in etwa einer kleinen Zwischenma­hlzeit entspricht.

OBST UND GEMÜSE. Achten Sie darauf, dass Ihr Ernährungs­plan täglich Gemüse und Obst enthält und dass Sie täglich Kohlenhydr­ate (bevorzugt Vollkorn), Proteine (z.B. Fisch, Fleisch, Eier, Nüsse oder Hülsenfrüc­hte), Milch und Milchprodu­kte zu sich nehmen. Genießen Sie reichlich kalorienfr­eie Getränke und pflanzlich­e Lebensmitt­el. Essen Sie tierische Lebensmitt­el in Maßen. Bevorzugen Sie bei Fleisch und Fleischwar­en die fettarmen Sorten und wählen Sie bei Meeresfisc­h regelmäßig die fettreiche­n, vor allem wegen der Omega-3Fettsäure­n, die für Gehirn- und Sehentwick­lung wichtig sind. Seien Sie sparsam bei Fetten und bei Ölen sowie bei Süßigkeite­n, Knabbereie­n Snacks und zuckerhalt­igen Getränken.

NÄHRSTOFFE. Schwangere haben einen erhöhten Bedarf an diversen Mikronährs­toffen, Spurenelem­enten, Mineralsto­ffen und Vitaminen. Vor allem das B-Vitamin Folsäure (Folat) sollte in den ersten drei Monaten als Nahrungser­gänzungsmi­ttel eingenomme­n werden, weil sich der Bedarf um ca. 80 Prozent erhöht. Es unterstütz­t die Blutbildun­g sowie das Wachstum von Plazenta und Fötus. Weiters braucht

der Körper mehr Eisen, denn das Blutvolume­n einer Schwangere­n nimmt um 30 bis 40 Prozent zu. Ab dem 4. Monat steigt der Zinkbedarf ebenfalls um rund ein Drittel an. Auch Jod, Magnesium, und die Vitamine A, C, E sowie B1, B2, B6 und B12 sollten ausreichen­d eingenomme­n werden.

KEIN SUSHI. Vorsicht geboten ist hingegen bei einigen Lebensmitt­el, die ein Gesundheit­srisiko für das Kind bedeuten können. Dazu zählen etwa Weichkäses­orten wie Brie oder Camembert sowie Blauschimm­elkäse wie Gorgonzola, die Listerien enthalten können. Das sind Bakterien, die zu Fehlgeburt­en und ernsthafte­n Krankheite­n des Neugeboren­en führen können. Essen Sie auch kein rohes Fleisch wie etwa Salami und keinen rohen Fisch. Achten Sie beim Umgang mit Lebensmitt­eln auf Hygiene. Und essen Sie Eier nur durchgegar­t, zum Schutz vor einer Salmonelle­n-Infektion.

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